Wenn Sie sich entscheiden zu stillen, leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit Ihres Babys. Muttermilch enthält wertvolle Antikörper, die Ihr Baby in den ersten Monaten vor Infektionen schützen. Das gilt besonders für die am Anfang produzierte Vormilch, auch Kolostralmilch genannt. Das Stillen stärkt außerdem die Mutter-Kind-Bindung.
Tipps zum Stillen
Stillkissen und Still-BH
Legen Sie sich bereits in der Schwangerschaft ein Stillkissen zu, es wird Ihnen wertvolle Dienste leisten. Falls Sie sich Still-BHs kaufen möchten, sollten Sie bis nach der Geburt warten. Nach dem Milcheinschuss sind Ihre Brüste vielleicht noch eine Nummer größer. Der Still-BH darf nicht drücken oder einschneiden.Korrektes Anlegen
Direkt nach der Geburt bekommen Sie Ihr Baby auf den Bauch gelegt. Durch den angeborenen Suchreflex wird ihr Baby bald anfangen, nach der Brustwarze zu suchen. Falls das Anlegen nicht auf Anhieb funktioniert, lassen Sie sich von Ihrer Hebamme oder vom Krankenhauspersonal helfen. Ihr Baby sollte den Mund weit genug öffnen, um nicht nur die Brustwarze, sondern auch den Warzenhof in den Mund nehmen zu können. Wenn das Baby nur an der Brustwarze saugt, wird sie zwangsläufig wund.Milcheinschuss
Wenn die Milch nach ein paar Tagen einschießt, ist die Brust bei vielen Frauen schmerzhaft voll und spannt. Legen Sie Weißkohlblätter auf Ihre Brust (sparen Sie die Brustwarzen aus), das kühlt und wirkt entzündungshemmend. Falls Ihr Baby Probleme damit hat, von der zu vollen Brust zu trinken, entleeren Sie vorher Milch von Hand. Alternativ pumpen Sie Milch ab, bis die Brust nicht mehr spannt.Wunde Brustwarzen
Falls Sie anfangs wunde Brustwarzen haben, empfiehlt es sich, viel Luft an die Brust zu lassen. Verteilen Sie nach dem Stillen einige Tropfen Muttermilch auf Ihren Brustwarzen und lassen Sie sie an der Luft trocknen. Sonne beschleunigt den Heilungsprozess ebenfalls. In hartnäckigen Fällen können Sie sich in der Apotheke Lanolin kaufen und nach dem Stillen auf die Brustwarzen auftragen. Es ist nicht nötig, das Lanolin vor dem nächsten Stillen abzuwaschen.Milchstau und Brustentzündung
Achten Sie darauf, die Brust ausreichend zu entleeren, um einem Milchstau vorzubeugen. Einen Milchstau erkennen Sie daran, dass sie verhärtete Stellen in der Brust spüren, die schmerzen. Die Stelle kann auch gerötet sein. Erwärmen Sie die Brust vor dem Stillen mit warmen Tüchern oder einer Dusche und stillen Sie regelmäßig. Stillen Sie in einer Position, in der der Unterkiefer des Babys zur gestauten Stelle zeigt. Kühlen Sie die Brust nach dem Stillen, auch Weißkohlblätter schaffen Erleichterung.Einer Brustentzündung geht oft ein Milchstau voraus. Sie verspüren ein allgemeines Krankheitsgefühl wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Halsschmerzen. Darüber hinaus haben Sie Fieber und Schüttelfrost. Behandeln Sie die Brust wie bei einem Milchstau. Eine Brustentzündung ist eine ernste Angelegenheit und muss in vielen Fällen medikamentös behandelt werden. Wenn sich die Symptome nicht innerhalb von 24 Stunden bessern, konsultieren Sie Ihren Arzt. Er wird Ihnen ein in der Stillzeit geeignetes Antibiotikum verschreiben.
Stillpositionen
Grundsätzlich gilt, dass Sie in einer für Sie bequemen Position stillen sollten, um Verspannungen zu vermeiden. Gerade am Anfang bekommen viele Frauen beim Stillen einen verspannten Nacken oder Rücken.Die Wiegehaltung ist die wohl bekannteste und beliebteste Stillposition. Sie sitzen bequem in einem Stuhl oder auf einem Sessel und halten Ihr Baby in der Wiegehaltung. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Baby Ihnen direkt zuwendet (Bauch an Bauch). Andernfalls bekommt Ihr Baby die Brustwarze vielleicht nicht richtig zu fassen. Für diese Position eignet sich das Stillkissen optimal, so haben Sie auch gleich ein Polster zum Aufstützen Ihrer Arme. Stillen im Liegen ist vor allem nach Kaiserschnittgeburten und nachts empfehlenswert. Sie liegen bequem auf der Seite, Bauch an Bauch mit Ihrem Baby.