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Welche Schäden Kinder durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft davon tragen

© iStock,


Eigentlich wissen Schwangere doch ganz genau, dass es ihrem ungeborenen Baby schadet und welche lebenslangen Folgen es für ihr Kind haben kann, wenn sie während der Schwangerschaft Alkohol trinken. Und trotzdem verzichtet jede fünfte Frau nicht konsequent auf Alkohol, obwohl ein Kind in ihrem Bauch heranwächst. Bei 8 Prozent der Schwangeren ist der Alkoholgenuss sogar riskant.

Diese Erkenntnis brachten Untersuchungen, die vom Robert-Koch-Institut durchgeführt wurden. Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich etwa 10.000 Babys mit sogenannten Fetalen Alkoholeffekten (FAE), also mit dauerhaften körperlichen und geistigen Schäden geboren, die auf den Alkoholgenuss der werdenden Mutter zurückzuführen sind.

Sind die durch Alkohol bedingten Schäden bei den Neugeborenen besonders stark ausgeprägt, ist von einem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) die Rede. Davon sind pro Jahr etwa 2000 neugeborene Babys betroffen. Daher zählt dieses Krankheitsbild zu den am häufigsten angeborenen Erkrankungen. Und höchstwahrscheinlich bleiben trotzdem noch viele Fälle unbekannt.

Schon ein Gläschen Wein oder Sekt kann zuviel sein und dem Kind im Bauch schaden

Ob junge Mütter oder späte Mütter, anscheinend unterschätzen viele Schwangere die Risiken des Alkoholgenuss in der Schwangerschaft und denken, dass es doch nicht so schlimm sein kann, wenn sie ab und zu ein Gläschen Wein oder Sekt trinken. Tatsächlich aber trinkt das Ungeborene jedes mal mit, denn jeder Schluck Alkohol gelangt über die Nabelschnur direkt zum ungeborenen Baby. Und dass auch kleine Mengen Alkohol einem Kind schaden können, sieht man anhand der Anzahl der Babys, die mit Alkoholschäden zur Welt kommen.

Die Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sind immens

Babys, die im Mutterleib Alkohol ausgesetzt sind, steht oft ein kompliziertes Leben bevor. Sie leiden später häufig unter geistigen und körperlichen Behinderungen wie: Gedächtnisstörungen, Wachstumseinschränkungen, Gesischtsfehlbildungen, missgebildeten inneren Organen, Herzfehlern, Aggressionen bzw. Verhaltensauffälligkeiten, Hilflosigkeit, fehlender Orientierung - um nur einige der Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft zu nennen.

"FAS"-Schäden sind nicht heilbar - nur therapeutische Unterstützung ist möglich

Häufig fehlt Ärzten das Fachwissen, um FAS eindeutig zu erkennen und auch Diagnose-Zentren, die auf das Fetale Alkoholsyndrom spezialisiert sind, gibt es kaum. Dadurch wird FAE oder FAS oftmals garnicht oder erst nach Jahren diagnostiziert, was bei betroffenen Kindern und deren Eltern oder Erziehungsberechtigte meistens größere Probleme verursacht.

Alkoholbedingte Schäden heilen nicht und können auch nicht vollkommen therapiert werden. Doch kann man den Kindern durch geeignete Therapien wenigstens helfen, das vorhandene Potential auszuschöpfen. Wichtig ist, dass betroffene Kinder zu einem möglichst frühen Zeitpunkt gezielt therapeutisch unterstützt werden, dafür ist jedoch eine korrekte Diagnosestellung erforderlich. Betroffene Eltern sollten sich daher bei den geringsten Anzeichen an Fachärzte, Selbsthilfegruppen und Vereine wenden.

Viele FAS-Kinder sind auch bei der Berufswahl bzw. in der Berufsplanung sehr stark eingeschränkt und selbst im Erwachsenenalter nicht in der Lage, ein völlig eigenständiges Leben zu führen. Das heißt, sie benötigen eine lebenslange Unterstützung und Betreuung.

Alkoholkonsum in der Frühschwangerschaft

Befinden sich Frauen im Anfangsstadium der Schwangerschaft und wissen zu dem Zeitpunkt, wenn sie Alkohol trinken noch gar nicht, dass sie schwanger sind, so können sie ihrem ungeborenen Baby ganz unbewusst schaden. Viele davon plagt dann ein schlechtes Gewissen und sie machen sich nach Feststellung der Schwangerschaft natürlich Sorgen. Vermutet wird, dass Alkohol ab der dritten Schwangerschaftswoche für das Baby schädlich sein kann, da sich eine gesunde befruchtete Eizelle innerhalb von 10 bis 14 Tagen nach der Befruchtung einnistet und von da an mit dem Blutkreislauf der Mutter versorgt wird. Daher sollte eine Frau, spätestens sobald sie weiß, dass sie schwanger ist, konsequent auf Alkohol verzichten, damit sich der Organismus ihres ungeborenen Babys möglichst wieder regenerieren und im weiteren Verlauf der Schwangerschaft normal entwickeln kann.

Ob es bei dem Embryo bereits zu Schäden gekommen ist, kann man in diesem frühen Stadium noch nicht feststellen. Die erste und möglichst genaue Ultraschalluntersuchung kann ab der 18. SSW durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung lassen sich zumindest schwerere Fehlbildungen beim ungeborenen Baby ausschließen oder auch nachweisen.

Bei Kinderwunsch sollten Frauen sicherheitshalber schon im Vorfeld keinen Alkohol mehr trinken. Auch Männern wird geraten, in diesem Fall auf Alkohol zu verzichten, da Alkohol besonders beim Mann die Fruchtbarkeit negativ beeinflusst.

"FAS"-Kinder gibt es in allen sozialen Schichten

Das Alkoholproblem betrifft nicht nur Kinder aus sozial schwierigen Familien, sondern auch gebildete Frauen aus sozial guten Verhältnissen und erfolgreich im Berufsleben greifen zu Alkohol, während sie schwanger sind. Um einer Frau den Alkoholverzicht in der Schwangerschaft leichter zu machen und sie zu unterstützen, ist es ideal, wenn auch der Partner während dieser Zeit keinen Alkohol trinkt. Denn letztendlich tragen beide Elternteile gemeinsam die Verantwortung für eine gesunde Entwicklung ihres Kindes.

Bessere Aufklärung über Alkoholkonsum in der Schwangerschaft

Da sich bei der repräsentativen Umfrage auch herausstellte, dass wohl 44 Prozent der deutschen Bevölkerung nicht weiß, dass Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu massiven bleibenden Schäden beim Kind führen kann, wäre mehr Aufklärung sicherlich wünschenswert und wichtig. Denn jeder muss wissen, dass Alkohol während der Schwangerschaft absolut tabu ist!

Um beste Voraussetzungen für ein gesundes Baby zu schaffen, sollte jede Frau ihre Lebensweise in der Schwangerschaft den besonderen Umständen anpassen und alles, was dem Kind schaden könnte bleiben lassen. Sie können sich und Ihrem Kind dadurch viel Kummer und Sorgen ersparen!

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