Zum Hauptinhalt springen

Kita, Kindertageseinrichtung, Kindertagesstätte, Kindergarten, Frühkindliche Bildung!


Es ist soweit, das Kind ist groß genug und soll in eine Kita oder in einen Kindergarten, entweder mit Ganztagsbetreuung oder für einen Teil des Tages. Für ein Kind beginnt mit diesem Schritt ein neuer Lebensabschnitt. Teilweise sind Eltern unsicher und fragen sich: Welches ist die richtige und passende Einrichtung für unser Kind? Hat es in der Kita auch gutes, ausgebildetes Fachpersonal? Ist unser Kind dort gut untergebracht? Es liegt Müttern und Vätern am Herzen, dass ihr Kind gut aufgehoben und versorgt ist, sie legen Wert auf beste Betreuung und frühe Förderung ihres Kindes. Und da Eltern nun mal sehr ehrgeizig sind wäre es vielen am liebsten, wenn ihr Kind schon vorab einiges könnte bzw. an Wissen  hätte, bevor es überhaupt in die Schule kommt.

Vorschulische Förderung  - kleine Kinder sollten in der Kita bzw. im Kindergarten zwar gefordert, aber nicht überfordert werden!

Zum Teil sind Eltern oder allgemein Erwachsene der Meinung, dass die ausgebildeten Erzieherinnen oder Erzieher in den Kitas doch eigentlich sowieso nur spielen, singen und basteln würden mit den Kindern, doch was es wirklich mit manchen Aktionen im Kindergarten oder in der Kita auf sich hat, was pädagogisch wertvoll ist und was Kinder dabei lernen, das ist einigen Müttern und Vätern gar nicht bewusst. Beispielsweise bei Gruppenspielen, beim Geschichten vorlesen, Singen, Basteln, Malen, Sport oder wenn jedes Kind einzeln seine Erlebnisse vom Wochenende, Ausflug und Urlaub erzählen darf oder auch bei einer gemeinsamen Mahlzeit (Frühstück, Mittagessen), bei all diesen breit gefächerten Tätigkeiten werden die geistigen oder körperlichen Fähigkeiten der Kinder auf irgendeine Weise gefördert. Ob Förderangebote wie z.B. Musikkurse oder Englisch in einer Kita wirklich nötig sind, das ist Ansichtssache und führt auch immer wieder zu Diskussionen. Kindergartenkinder sollten trotz allem Ehrgeiz der Eltern und den Erwartungen unserer heutigen Gesellschaft auf jeden Fall noch „Kind sein“ dürfen, denn spätestens mit der Einschulung beginnt auch für sie der Ernst des Lebens.

Das Kind kommt in die Kita bzw. in den Kindergarten

Der Eintritt in die Kita oder den Kindergarten bedeutet für die Eltern ein erstes Loslassen und für das Kind ist es ein neuer Lebensabschnitt, der durchaus grundlegende Auswirkungen auf seinen späteren Bildungs- und Lebensweg haben kann bzw. hat. Selbst wenn sich Eltern vorab über die Tageseinrichtung informiert haben, der sie künftig ihr Kind anvertrauen, machen sie sich häufig Gedanken, ob es auch die richtige Entscheidung war. Hin und wieder tauchen sogar leichte Bedenken auf, denn es ist für sie ein äußerst komisches Gefühl, wenn sie ihren kleinen, wohl behüteten Schatz nun bedenkenlos (ihnen und ihrem Kind) fremden Personen in einer Kita oder einem Kindergarten überlassen sollen, auch wenn sie genau wissen, dass ihr Kind in der Kindertagesstätte von ausgebildeten Erzieherinnen betreut wird. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Eltern und Kita ist äußerst wichtig. Genauso sollte das Kind gerne in die Tageseinrichtung gehen und sich dort auch wirklich wohl fühlen. Das Kind sollte sich täglich aufs Neue freuen, dass es in die Kita darf, so dass es zusammen mit anderen Kindern und den Erziehern in der Gruppe spielen, Interessantes erleben, Neues, Aufschlussreiches, Wichtiges und pädagogisch Wertvolles dazulernen und durch die verschiedene Aktivitäten im Kita-Alltag neue Erfahrungen sammeln kann. Darüber hinaus werden in einer Kindertagesstätte das soziale Verhalten, das Durchsetzungsvermögen und das Selbstbewusstsein der Kinder gefördert. Vieles lernen die Kinder ganz automatisch auf spielerische Art.

Gemeinsame Mahlzeit in der Kita oder im Kindergarten - und was Kinder dabei alles lernen!

Wenn beispielsweise eine Gruppe mit etwa 25 Kindern im Alter ab ca. 3 Jahren in der Kita eine Mahlzeit einnimmt, so bedeutet das viel mehr, als nur gemeinsam zu essen, denn bei den Kindern werden durch die Vorbereitungen und den Ablauf des gemeinsamen Essens zusätzlich sämtliche Fähigkeiten trainiert, die zu den wichtigsten Bildungsbereichen gehören, welche in den Bildungsplänen der Länder niedergeschrieben sind.  Die einzelnen Bereiche werden zwar in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich benannt und weichen einwenig voneinander ab, doch sind sie in ganz Deutschland ähnlich definiert und beinhalten:
  • Motorische Entwicklung / Motorik (Körper, Bewegung, Gesundheit)
  • Kommunikation - Bereiche:  Sprache, Medien, Lesen, Schreiben / Schrift
  • Sensorische Entwicklung / Wahrnehmung mit allen Sinnen
  • Sozialverhalten / Soziale Kompetenzen / Umwelt / Kultur
  • Bildnerisches Gestalten, Kreativität / diverse kreative Fähigkeiten
  • Kognitive Fähigkeiten / Entwicklung (z.B. Grunderfahrungen machen im mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich)
  • Geistige und emotionale Entwicklung
Was von den Kleinen beim Tischdecken und gemeinsam Essen alles bewältigt werden muss, hat für Kinder einen großen Lerneffekt und wie schwierig diese einzelnen Aufgaben für Kinder sind, das ist für Erwachsene oftmals gar nicht sofort zu erkennen, sondern wird erst mit der Zeit ersichtlich und klar.

So werden für eine gemeinsame Mahlzeit in der Kita Anforderungen aus verschiedenen Bildungsbereichen an die Kinder gestellt: Die Kinder lernen schon mal, dass man zuerst einkaufen muss, bevor man eine Mahlzeit zubereiten kann und was man dafür einkaufen muss. Durch die Zusammenstellung der Einkaufsliste werden den Kindern automatisch Informationen über gesunde Lebensmittel und eine ausgewogene Ernährung vermittelt. Zudem kommt die Sprache aus dem Bildungsbereich Kommunikation zum Einsatz, denn es muss besprochen werden, welches Kind was macht bzw. wer für was zuständig ist. Die Kinder holen Geschirr aus dem Schrank und Besteck aus der Schublade, um die Teller, Löffel, Gabeln und Messer zum Tisch zu bringen, müssen sie beide Hände auf einmal benützen, wodurch ihre motorische Entwicklung geschult wird. Indem sie einen großen Stapel Becher aus dem Schrank nehmen und diese zum Tisch tragen, wird ihr Gleichgewichtssinn gefordert. Verteilen die Kinder Geschirr und Besteck in ausreichender Menge, so werden ihre mathematischen Kompetenzen trainiert. Fallen Gegenstände zu Boden oder verrutschen, so machen sie naturwissenschaftliche Grunderfahrungen aus dem physikalischen Bereich. Die Kinder müssen beim Tisch eindecken bestimmte Regeln kennen und einhalten, denn die Teller und das Besteck dürfen nicht kreuz und quer auf dem Tisch liegen, sondern jedes Teil sollte seinen festen Platz haben. Zudem funktioniert ein gemeinsames Essen in der Kindertageseinrichtung nur, wenn von den Kindern allgemein anerkannte Regeln eingehalten werden. Abwarten, bis alle Kinder am Tisch sitzen und dann gemeinsame mit essen beginnen, das ist für jüngere (kleinere) Kinder eine mühsame emotionale Herausforderung und eine schwere Geduldsprobe. Gegenseitiges Verständnis, Hilfe und Rücksichtnahme trägt zu einem guten Sozialverhalten bei. Außerdem lernen die Kinder in der Küche, dass Lebensmittel in fester, flüssiger und gasförmiger Form auftreten und dass sich diese Stoffe auch gelegentlich verändern können wie z.B. ein Eis, das zuerst fest ist und mit der Zeit schmilzt, Gemüse das zuerst hart und nach dem kochen weich ist oder ein Rührkuchenteig, der zuerst „flüssig“ ist und nach dem backen eine feste Form annimmt.

In den Bildungsplänen der Länder ist deutlich  zu erkennen, dass in deutschen Tageseinrichtungen Kinder von klein auf als lernende Lebewesen angesehen werden. Das zeigen die genau festgelegten Bereiche, denn genau in diesen speziellen Bildungsbereichen finden wichtige Lernprozesse und eine gezielte Förderung der Kinder statt. Zudem kann das ausgebildete Fachpersonal die Kids beim Lernen unterstützen, damit sie sich diese wichtigen Fähigkeiten ganz automatisch und nebenbei aneignen. Außerdem haben die Bildungspläne noch einen weiteren Vorteil, denn durch die gezielte Förderung in den vorgegebenen Bildungsbereichen  ist es für die Erzieher (-innen) leichter möglich, eine gut strukturierte Dokumentation über die Entwicklung der einzelnen Kinder zu erstellen.

Die Bildungspläne mit den wichtigen Bildungsbereichen für Kindertageseinrichtungen / den Elementarbereich wurden in Deutschland seit 2004 eingeführt. Der Grund war das schlechte Abschneiden bei internationalen Vergleichsstudien. Auch für Eltern sind die vorgeschriebenen Bildungspläne praktisch und nützlich, denn sie können sich dadurch präzise erkundigen und nachfragen, wie die jeweiligen Bildungsbereiche in ihrer Kindertagesstätte realisiert werden.

Bildungspläne in Kitas seien keine Lehrpläne wie in Schulen und die Kindergartenzeit soll nicht zu sehr „verschult“ werden, warnen Fachleute. Die wichtigen Kompetenzen, welche durch die Bildungsbereiche gefördert werden sollen, eignen sich Kinder am besten spielerisch bei diversen Aktionen, Aufgaben, Unternehmungen und in ganz gewöhnlichen und fortwährenden Situationen im Kita-Alltag an.


Mehr zum Thema

Top Mädchennamen 2024

1
Lina
2
Emilia
3
Emma
4
Ella
5
Ida
6
Lia
7
Lea
8
Amalia
9
Laura
10
Leonie

Top Jungennamen 2024

1
Levi
2
Liam
3
Emil
4
Anton
5
Paul
6
Leano
7
Theo
8
Elias
9
Jakob
10
Samuel