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Schützt Stillen Babys vor Übergewicht und hält Muttermilch Kinder schlank?


Jeder Schwangeren oder jungen Mutter wird von allen Seiten geraten, ihr Baby zu stillen, da Muttermilch das gesündeste und natürlichste Nahrungsmittel für einen Säugling ist. Es besteht kein Zweifel, dass Stillen die beste Ernährung für ein Baby ist, da Muttermilch alle wichtigen Nährstoffe enthält, die ein Baby für eine gesunde Entwicklung braucht. Außerdem ist Muttermilch gut verdaulich, beugt Krankheiten vor und stärkt das Immunsystem eines Kindes. Fachleute waren der Meinung, dass sich Stillen auch positiv auf das künftige Körpergewicht eines Kindes auswirken würde und ein Kind vor Übergewicht schützen würde. Eine aktuelle Studie, die im amerikanischen Fachjournal „Jama“ veröffentlicht wurde, brachte jedoch andere Ergebnisse und zeigte, dass Stillen keine Auswirkung auf das spätere Gewicht eines Kindes hat.

Richard M. Martin von der britischen University of Bristol und sein internationales Forscherteam aus den USA, Kanada und Weißrussland führten eine Untersuchung durch, ob Stillen die Entstehung von Übergewicht bei Kindern beeinflussen oder verhindern kann.

Um ihre Studie durchzuführen teilten die Forscher in Weißrussland rund 17.000 Mutter-Kind-Paare aus 31 Geburtskliniken in zwei Gruppen ein. Die Mütter und ihre Babys wurden per Zufallsprinzip einer der beiden Gruppen zugeteilt. Die Testpersonen der ersten Gruppe wurden nach Richtlinien der WHO (Weltgesundheitsorganisation) beauftragt, ihre Kinder möglichst lange und ausschließlich zu stillen. Die Probandinnen der zweiten Gruppe (Kontrollgruppe) erhielten keine besonderen Anweisungen oder Ratschläge, außer der üblichen Unterstützung im Wochenbett und konnten ohne Einfluss selbst entscheiden, wie lange sie ihr Baby stillen möchten.

Das Resultat nach drei Monaten:

In der ersten Gruppe stillten nach 3 Monaten noch 43% der Mütter voll und 52%  überwiegend. In der Kontrollgruppe wurden nach 3 Monaten nur noch 6% ausschließlich und 28%  vorwiegend mit Muttermilch ernährt.

Das Fazit nach sechs Monaten:

Nach einem halben Jahr wurden in der ersten Gruppe nur noch 8% der Kinder ausschließlich und 11%  vorwiegend gestillt. Bei den Müttern der zweiten Gruppe lag die Quote der Kinder, die noch voll gestillt wurden, bereits unter 1 Prozent, knapp 2% bekamen wenigstens noch teilweise Mamas Brust.

Als die Kinder dann 11 bis 12 Jahre alt waren wurden sie von den Forschern untersucht. (Da nicht mehr alle Kinder erreichbar waren, konnten nur noch von gut 81 Prozent der Probanden Auswertungen erstellt werden.) Von den Wissenschaftlern wurde Größe, Gewicht, Taillenumfang, Fettgehalt, BMI und IGF-1 (reguliert das Wachstum von Zellen) ermittelt.

Das Ergebnis der Studie:

Das Forscherteam konnte keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Kindern der ersten und der zweiten Gruppe feststellen. Insgesamt hatten zwischen 14 und 16 Prozent aller Kinder zu diesem Zeitpunkt Übergewicht und etwa fünf Prozent waren von Fettleibigkeit betroffen.

„Stillen hat viele Vorteile“, teilen die Experten mit. „Doch es ist unwahrscheinlich, dass Strategien für längeres und ausschließliches Stillen dem Problem des Übergewichts beikommen können“.

Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Erkenntnisse aus Weißrussland ohne weiteres auf Westeuropa und die USA übertragen werden können. Nachdem Müttern bisher immer empfohlen wurde, ihr Baby in den ersten sechs Monaten voll zu stillen, zeigen neue Untersuchungen, dass es in Ländern mit hohen Hygienestandards (also auch in Deutschland) bzgl. Allergien unter Umständen eher besser sein könnte, wenn Kinder nur in den ersten vier Monaten voll gestillt werden und danach altersgerechte Beikost zugefüttert wird.

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