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Kinder vor Schuldenfallen schützen


Früh übt sich wer ein Meister werden will - Mit diesem Zitat von Friedrich Schiller aus dem Drama Wilhelm Tell soll ausgedrückt werden, dass etwas im späteren Alter besonders gut beherrscht wird, was im jungen Alter gelernt worden ist. Dazu gehört das Haushalten mit dem Geld.

Als Falle wird eine Situation oder eine Vorrichtung bezeichnet, aus der es keinen Ausweg, keine Flucht gibt. Genauso verhält es sich mit der Schuldenfalle. Für den Betroffenen ist es aussichtslos, aus den Schulden herauszukommen.

Die Verbindlichkeiten sind dermaßen hoch, dass sie aus dem generierbaren Einkommen auch dauerhaft oder langfristig nicht abzulösen sind. Wenn es einmal so weit ist, dann gibt es kein Entrinnen und kein Entkommen. Der, wenn überhaupt einzige Weg ist die Privatinsolvenz mit all ihren negativen Konsequenzen.

Kinder vor der Schuldenfalle bewahren

Eine der besonders wichtigen erzieherischen Aufgaben der Eltern ist es, ihren Kindern die, wie es heißt, richtige Einstellung zum Geld zu vermitteln. Hier gilt der Grundsatz, dass nicht mehr ausgegeben werden darf als eingenommen wird. Die Ausgaben müssen sich an den Einnahmen orientieren, nicht umgekehrt.

Geliehenes Geld, gleichgültig ob als Bargeld oder als Kredit, sind Schulden, die Geld kosten und zurückgezahlt werden müssen. Kinder müssen schon in jungen Jahren lernen, mit ihrem Taschengeld zu rechnen und auszukommen.

Die Erzieher sollten das Ausgabeverhalten sowie das Verhältnis zum Geld beobachten und den Typus ihrer Kinder dementsprechend einschätzen. Die sind von ihrer Veranlagung her sparsam oder knauserig, aber auch großzügig oder in Gelddingen ausgesprochen lasch. Im Laufe des Lebens setzen sich erfahrungsgemäß Typ und Wesen des Menschen durch. Trotzdem, oder gerade deswegen muss jedes Kind schon in frühen Jahren mit dem Geld rechnen und wirtschaften lernen.

Eigenes Girokonto als Guthabenkonto

Spätestens mit der Volljährigkeit benötigt der Jugendliche ein eigenes Girokonto mit allen dazugehörigen Bankdienstleistungen wie Onlinebanking, EC-Karte und Kreditkarte. Das sollte er durchaus schon Jahre vorher als Guthabenkonto, also ohne Dispo-Kredit führen dürfen. Er verwaltet seine Einnahmen eigenständig, ohne dass die Gefahr besteht, das Konto zu überziehen. Dadurch entwickelt das Kind einen Bezug dazu, was mit Geld machbar ist – und was nicht. Ist kein Geld auf dem Konto und im Portemonnaie, kann auch keines mehr ausgegeben werden. Schulden machen ist ein No-Go.

Verträge sind Verbindlichkeiten, wenn auch keine Schulden

Dem Kind muss so früh wie möglich bewusst sein, dass jeder Vertrag eine Verbindlichkeit, also eine zukünftige Bindung von Geld bedeutet, das momentan noch gar nicht vorhanden ist. Der zweijährige Handyvertrag setzt voraus, dass zwei Jahre lang die Monatsrate aus dem Monatseinkommen finanzierbar ist. Verträge sind erst dann kalkulierbar, wenn sie genau berechnet werden können.

Die Eltern sollten am Beispiel der buchstäblich unzähligen Handyverträge deutlich machen, welche Kosten feststehen, also kalkulierbar sind, und wo die Fallen für Mehrkosten sind. Das verantwortungsbewusste, sprich sparsame Kind richtet sich danach, während der andere, lockere Typ mit dem Sperren der einen oder anderen Zusatzfunktion leben muss. Der nicht erfüllte Vertrag wird als Verbindlichkeit automatisch zu einer Schuld. Das geht oftmals fließend und ohne großes Aufsehen. Jede Schuld verursacht zusätzliche Kosten, die zur ursprünglichen Verbindlichkeit hinzuaddiert werden.

Wenn das Kind diese Kettenreaktion so richtig erkennt, dann ist der erste Schritt getan, um den Weg in die Schuldenfalle zu verhindern.

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