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Umgang mit Aggression beim Kind


Der Begriff „Aggression“ bedeutet so viel wie „Angriff“ und jeder Mensche erlebt im Alltag Situationen, die bei ihm ein Gefühl von Ärger, Frust und auch Wut auslösen, auf die er nicht selten mit aggressivem Verhalten reagiert. Es gibt allerdings mehrere verschiedene Arten von Aggressionen, die von den einzelnen Personen auch auf ganz unterschiedliche Weise zum Ausdruck gebracht werden. Zudem bauen sich Aggressionen durch Ärger und Konflikte nicht nur bei Erwachsenen auf, sondern auch bei Kindern und es ist für Eltern oft sehr schwierig, mit den Aggressionen ihrer Kinder umzugehen und angemessen darauf zu reagieren.

Wodurch entsteht Aggression bei einem Kind und wie sollen Eltern damit umgehen?

Auch kleine Kinder haben schon ihren eigenen Willen und möchten selbst entscheiden. Dies ist in der Realität jedoch nur bedingt möglich und es gibt immer wieder Anlässe, die bei einem Kind Frust und Aggression auslösen. Beispiele: Das Kind darf nicht tun, was es gerade möchte, es soll etwas machen was es einfach nicht will, es soll etwas hergeben, was es behalten möchte, es bekommt nicht, was es will, es muss nachgeben, ein anderes Kind nimmt ihm sein Spielzeug weg. Geht es nicht nach seinem Kopf, so wird es teilweise wütend und aggressiv und es testet immer wieder seine Grenzen aus. Dies ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Ab und zu Streit oder Auseinandersetzungen mit anderen, etwa gleichaltrigen Kindern, Geschwistern oder den Eltern zu haben und dann mit Aggression zu kontern ist völlig normal und gehört zur Entwicklung eines Kindes dazu.

Allerdings sollte ein Kind nicht wegen jeder Kleinigkeit wütend und aggressiv werden. Ist es aber so, dass ein Kind wegen kleinen Unstimmigkeiten oder belanglosen Dingen relativ oft zornig wird, sich provozierend verhält, Streit sucht, brüllt, tobt, kratzt, spuckt, beißt, schlägt und Schimpfwörter von sich lässt,… so sollten Eltern darauf reagieren. Sie sollten selbst erst einmal tief durchatmen, dann aber eingreifen und dem Kind sachlich, aber dennoch deutlich klar machen, dass es so nicht geht. Väter und Mütter sollten in solchen Situationen nicht mit Aggression antworten, sondern möglichst gelöst und ruhig bleiben. Natürlich ist es wichtig, dass die Kinder ihren Frust loswerden und sich Luft verschaffen, doch sollten sie lernen, dass es dabei auch Grenzen gibt.

Verhalten der Eltern im Umgang mit Aggressionen bei Kindern!

Handelt es sich um ein Kleinkind unter 4 Jahren, das gerade in der Trotzphase ist und einen Tobsuchtsanfall hat, so sollten Eltern es aus der Situation herausholen, mit ihm an einen ruhigen Platz gehen, es in den Arm nehmen und trösten, damit es sich wieder beruhigt (z.B. beim einkaufen, wenn es keine Süßigkeiten oder Spielsachen bekommt). Papas und Mamas sollten selbst nicht aggressiv auf das wütende Verhalten ihres kleinen Sprösslings reagieren und ihm mit Konsequenzen drohen, denn das hilft bei den Kleinen sowieso nicht viel. Ist ein Kind schon etwas größer, so sollten Eltern während eines Wutanfalls eingreifen, es festhalten, an sich drücken, ganz ruhig und tröstend auf das Kind einreden und warten, bis es sich wieder etwas beruhigt hat - der Körperkontakt vermittelt dem Kind Ruhe und Sicherheit. In einer solchen Situation mit Aggression zu antworten führt zu einem Machtkampf zwischen Eltern und Kind und genau das sollten Eltern vermeiden. Zudem ist diese Sachlage genau der richtige Moment, um als Vorbild zu agieren und dem Kind zu zeigen, dass man auf Aggression nicht mit aggressivem Verhalten reagieren soll. Wirkt das Kind wieder gefasst und ruhig, dann sollten sie mit ihm reden über das, was passiert ist und was es so wütend gemacht hat. Sie sollten ihm dann in aller Ruhe klar machen, dass es ganz normal ist, hin und wieder verärgert und wütend zu sein, aber dass es nicht in Ordnung ist, seinem Ärger, Frust oder seiner Wut mit aggressivem Verhalten wie Brüllen, Schlagen, Treten, Spucken und Herumtoben Luft zu machen. Sie sollten ihm sagen, dass sein Verhalten falsch war und dass man Konflikte nicht mit Aggression aus der Welt schaffen kann oder soll.

Eltern müssen mit ihrem Kind über den Umgang mit Aggression sprechen

Das Gespräch zwischen Eltern und Kind ist sehr wichtig, denn dem Kind soll vermittelt werden, dass es eigentlich ganz ok und auch wichtig ist, seinen Ärger und seine innerliche Anspannung loszuwerden, jedoch nicht mit aggressivem Verhalten, sondern auf eine andere Art und Weise. Das Kind muss lernen, seinen Unmut mit Worten bzw. Gesprächen zu bekämpfen.  Ist seine Wut extrem groß und muss es wirklich mal richtig Dampf ablassen, so kann es beispielsweise mit der Faust auf ein weiches Kissen einschlagen oder sich an einem Boxsack in seinem Zimmer abreagieren, auch eine Zeitschrift total zu zerreißen ist völlig akzeptabel… einfach Dinge tun, die niemand Schaden zufügen. Um Aggressionen abzubauen tut auch Bewegung an der frischen Luft sehr gut, ob nun gemeinsames Laufen, Radfahren oder mit dem Hund spazieren gehen… hierbei bietet sich für Eltern auch immer eine gute Gelegenheit, mit dem Kind über seine Probleme, die zu Aggressionen führen, zu sprechen. Geschieht es zu Hause, dass das Kind einen Tobsuchtsanfall hat, so können Eltern es auch eine zeitlang in sein Zimmer schicken, damit es sich dort wieder beruhigen und zu sich selbst finden kann.

Eltern sollten ihrem Kind bei aggressivem Verhalten nicht mit Aggressivität entgegenwirken, sie sollten seine Wutanfälle aber auch nicht einfach ignorieren, um Konflikten und Diskussionen aus dem Weg zu gehen, sondern sie sollten ihrem Kind lernen, über Probleme und Ärgernisse zu sprechen und sie dadurch zu bewältigen. Ein Kind sollte sich nicht selbst überlassen sein mit seinen Gefühlen und sie keinesfalls unterdrücken, denn dies bleibt oftmals nicht ohne Folgen. Eltern sollten in jedem Fall versuchen, die Ursachen des Problems mit der Aggression herauszufinden. Nicht selten sind Kinder mit bestimmten Situationen ganz einfach überfordert, seien es familiäre Probleme, Trennung der Eltern, Zeitmangel seitens der Eltern, ein schwer krankes GeschwisterkindSchulstress / Schulprobleme oder das Kind wird gemobbt. Es kann viele Hintergründe haben, warum ein Kind ein aggressives Verhalten aufweist.

Eltern sollten als Vorbild fungieren, dem Kind ein gewaltfreies Verhalten vorleben und damit einem Fehlverhalten vorbeugen!

Erwiesen ist, dass sich Kinder an ihren Eltern orientieren und viele Verhaltensweisen und Angewohnheiten von ihren Eltern übernehmen, deshalb sollten Väter und Mütter immer als Vorbild für ihre Kinder dienen und aggressives Verhalten sollte tabu sein. Da die Kleinen meist sehr aufmerksam beobachten, was um sie herum passiert, entgeht es ihnen auch nicht, wie ihre Eltern mit anderen Menschen umgehen. Legen die Eltern ein gewaltfreies Verhalten gegenüber ihren Mitmenschen an den Tag, so entgeht dies den Kleinen nicht, genauso ist es aber auch anders herum, wird ihnen Gewalt vorgelebt, so stufen die Kinder aggressives Verhalten als ganz normal ein und übernehmen dies.

Kommt es trotz allem Verständnis, viel Geduld, Liebe und Zuneigung bei einem Kind immer wieder zu Wutanfällen, so braucht es professionelle psychologische Hilfe.

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