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Linderung bei Geburtsschmerzen


Die größten Ängste vor der Geburt haben Frauen wegen der Geburtsschmerzen. Diese sind real, sie werden kommen und sie werden sicherlich auch eine der schlimmsten Schmerzerfahrungen, die die Frau in ihrem Leben machen wird.

Trotzdem sind Geburtsschmerzen anders als gewöhnliche Schmerzen, denn sie haben einen Sinn und die Frau bekommt die Belohnung für ihre Tapferkeit am Ende in die Arme gelegt. Während Frauen früherer Jahrhunderte Geburtsschmerzen ohne jegliche Hilfe durchstehen mussten, stehen heutigen Müttern ganz andere Mittel zur Linderung zur Verfügung.

Geburtsschmerzen bewältigen, Ängste lösen

Frauen, die schon Kinder zur Welt gebracht haben, gehen die Geburtsschmerzen oft gelassener an. Sie wissen, was auf sie zukommt - und obwohl die Geburtsschmerzen mit jeder weiteren Geburt intensiver werden können, nimmt ihnen die Erfahrung die Angst.

Besonders schwer haben es dafür aber Erstgebärende. Natürlich wissen sie, dass sie mit den Geburtsschmerzen konfrontiert werden und dass diese nicht vergleichbar mit kleinen Küchenunfällen oder Sportverletzungen sein werden, mit denen die meisten Menschen schon Erfahrung gemacht haben. Doch wenn sie sich in ihre Angst zu sehr hineinsteigern, verkrampfen sie sich völlig und sind nicht mehr dazu in der Lage, die Geburt zu unterstützen. Es klingt vielleicht abwegig, aber eine seelisch vor Schmerz blockierte Mutter riskiert schlimmstenfalls einen Kaiserschnitt, wenn sie vor Angst nicht mehr handeln kann. Deswegen ist es wichtig, die Angst vor den Geburtsschmerzen zu lösen.

Anlaufstelle hierfür ist der Gynäkologe, der rechtzeitig vor der Geburt mit der Frau bespricht, was gegen die Schmerzen unternommen werden kann und was die Frau will. Alleine die Existenz eines solchen Plans nimmt der Frau die größte Angst.

Medikamentöse Schmerzbekämpfung für Gebärende

Am wirksamsten, aber auch am stärksten sind die Möglichkeiten der modernen Medizin. Es gibt grundsätzlich drei medikamentöse Wege der Bekämpfung von Geburtsschmerzen:
  • Periduralanästhesie (PDA)
  • Spinalanästhesie
  • Pudendusblock
Die PDA bezeichnet die Einführung einer Kanüle zwischen die Rückenwirbel zur Ausschaltung des Schmerzempfindens ab dem unteren Rücken. Dadurch kann sich die Frau meist nicht mehr aufrecht auf den Beinen halten, verliert aber nicht schon während der Eröffnungswegen alle körperliche Kraft. Richtig dosiert wird sie die Presswehen als Druck, aber nicht als unerträglichen Schmerz spüren und kann durch starkes Pressen die Geburt in die Hand nehmen.

Eine PDA wird zu Geburtsbeginn gesetzt. Die Spinalanästhesie wirkt viel schneller und betäubt die Frau weit ab dem unteren Rücken, meist wird sie in Notfällen für schnelle Kaiserschnitte durchgeführt.

Auch hierbei handelt es sich um eine Kanüle, die in regelmäßigen Abständen Schmerzmittel zwischen die Rückenwirbel befördert. Der Pudendusblock wird einmalig gespritzt und betäubt die Dehnungsschmerzen von Damm und Scheide. Für Dammschnitte oder Geburten, bei denen bisher kein anderes Schmerzmittel eingesetzt wurde, werden Pudendusblöcke zur schnellen Hilfe eingesetzt.

Vertraute Menschen, sichere Umgebung

Geburtsschmerzen hängen nicht nur von den körperlichen Vorgängen der Geburt und dem individuellen, physischen Schmerzempfinden der Frau ab, sondern auch von ihrer seelischen Verfassung. Frauen, die bei der Geburt alleine und in ungewohnter Umgebung sind, hätten wesentlich schlimmere Geburtsschmerzen als Mütter, die von einer Vertrauensperson begleitet werden und den Kreißsaal bereits vorher besucht haben und wiedererkennen, wo sie sind.

Der Kindsvater, die eigene Mutter oder die beste Freundin sind geeignete Begleiter bei einer Geburt. Hebammen und Ärzte geben zusätzliche Sicherheit. Warme Wasserbäder, Massagen, angenehme Musik, Aroma-Öle, Bewegung, sitzende oder liegende Haltung, Wehenveratmung, singen, schreien... alles, was der Frau gefühlte Linderung der Geburtsschmerzen gewährt, ist jetzt erlaubt. In Geburtsvorbereitungskurse lernen Frauen nicht nur die Veratmung der Wehen, die ungeahnt effizient ist, sondern werden auch mit anderen Methoden des Umgangs mit Geburtsschmerzen vertraut gemacht.

Moderne Kreißsäle haben von Gymnastikbällen über CD-Player bis hin zu großen Badewannen fast alles und noch ein bisschen mehr, um den Gebärenden alles zu bieten, was sie gegen ihre Geburtsschmerzen ausprobieren wollen.

Ist Fluchen erlaubt?

Sicherlich hat jede Frau schon die klischeehaften Filmszenen gesehen, in denen gebärende Mütter ihre Partner wüst beschuldigen und jeden schlimm beschimpfen, der ihnen über den Weg läuft. Bei manchen Frauen ist das von der Wirklichkeit gar nicht so weit entfernt.

Gerade Frauen, die sich sonst mit der Lautstärke ihrer Stimme oder sogar mit Kraftausdrücken sehr zurückhalten, bringt es große Linderung, den Geburtsschmerzen herauszuschreien. Niemand wird ihnen während einer Geburt verübeln, zu fluchen oder laut zu schreien, denn diesen Schmerz kann sich niemand vorstellen und niemand außer der gebärenden Frau weiß, wie ihr Geburtsschmerzen am besten verarbeitet werden kann.

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