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Essstörungen bei Kinder


Was empfindet ein Kind, das über- oder untergewichtig ist? Fühlt es sich wohl in seiner Haut?

Die neunjährige Erika B. schüttelt energisch den Kopf und erzählt, dass sie seit vielen Jahren unter ihren überflüssigen Pfunden leide. Mit Tränen in den Augen erinnert sich das Mädchen an ihre Kindergartenzeit, als die Spielkameraden sie "Schwabbelpudding" nannten. Mit dem Eintritt in die Grundschule sei es mit den Hänseleien noch schlimmer geworden, klagt Erika B. Schließlich habe sie sich immer mehr von den anderen Kindern zurückgezogen und sich aus Frust mit Schokolode und Chips getröstet.

Ein psychisch ähnlich belastendes Schicksal hat die zwölfjährige Lena R. erlebt, die sich seit drei Wochen wegen Magersucht in einer Spezialklinik befindet. Sie, die von den Mitschülern als "Klappergestell" verhöhnt wurde, ist nicht freiwillig in Behandlung, sondern ein Kreislaufzusammenbruch hat ihre Einweisung veranlasst.

Lena R. sträubt sich noch immer, den Essensraum des Therapiezentrums zu betreten. Und regelrechte Panik überkommt sie bei dem Gedanken, zunehmen zu müssen.

Ursachen für Essstörungen bei Kindern

Girl eating chipsImmer wieder ist zu lesen, dass die Kinder in den Industrienationen immer dicker werden. Gleichzeitig ist von einem Trend zur Magersucht bei Heranwachsenden die Rede. Selbst die Bundesregierung ist bereits auf dieses Problem aufmerksam geworden und versucht mit einer "Strategie zur Förderung der Kindergesundheit" entgegenzusteuern.

Doch wo liegen die Ursachen für diese physisch und psychisch schädliche Entwicklung vieler der jungen Generation? Sicherlich begünstigt eine familiäre Veranlagung eine Tendenz zu Über- oder Untergewicht. Aber in den wenigsten Fällen sind genetisch bedingte Krankheiten der Auslöser für eine extrem von der empfohlenen Norm abweichende Körperschwere. Zwei Faktoren beeinflussen maßgeblich das Essverhalten von Heranwachsenden. Insbesondere in den ersten Jahren der Kindheit spielt die Vorbildfunktion der Eltern und deren Einstellung zur Ernährung eine große Rolle. Vermitteln diese ihrem Nachwuchs von Anfang an ein Bewusstsein für die Wichtigkeit einer gesunden und ausgewogenen Nahrungsaufnahme, prägt sich dieses auch für die späteren Lebensjahre ein.

J e älter die Kinder werden, desto wichtiger wird das soziale Umfeld für sie. Die Menge an neuen Eindrücken, Verlockungen und Einflüssen, die auf sie niederprasst, ist immens und nicht für alle Kinder gleichermaßen gut zu kompensieren. Wie sollen sie sich verhalten, wenn sich die Freunde regelmäßig in einer Fast-Food-Kette treffen?

Auf der anderen Seite entwickelt sich mit zunehmendem Alter ein neues Körperbewusstsein und ein veränderter Blick gegenüber dem anderen Geschlecht. Vor allen Dingen Mädchen betrachten in dieser Phase ihr äußeres Erscheinungsbild unrealistisch skeptisch und eifern Schönheitsidealen nach, die beispielsweise Casting-Shows mit superschlanken Topmodels präsentieren.

Viele Eltern haben es nicht leicht, in diesem Prozess des Heranreifens ihrem Nachwuchs den nötigen Ruhepol zu bieten. Oft sind Vater und Mutter berufstätig, eilen gestresst von Termin zu Termin und haben wenig Zeit für ein gemeinsames Mittagessen. Als Notlösung wandert dann schon mal ein Tiefkühlgericht auf den Teller oder man trifft sich abends im Kreise der Familie, um ein üppiges, kalorienreiches Mahl zu verspeisen.

Maßnahmen gegen Essstörungen bei Kindern

the size of stomach of children with overweight.Lutscher, Bonbons und Kekse lassen die Augen der Kleinen erstrahlen. Ein Apfel dagegen löst kaum Glücksgefühle aus. Doch mit ein paar kleinen Tricks lässt sich ein Umdenken erreichen. Und am besten fangen Eltern so früh wie möglich damit an, ihren Kids nahrhafte Kost schmackhaft zu machen, damit sie später gegen anormales Essverhalten gefeit sind.

Obst beispielsweise lässt sich wunderbar auf einem Teller zu einem Gesicht, einer Palme oder einem Tier wie einer Giraffe arrangieren. Diese lustig präsentierte Vitaminbombe erweckt die Neugier der Kinder, wenn sie dann auch noch mit einer passenden Geschichte serviert wird.

Das A und O, um die Kleinen für gesunde Nahrung zu begeistern, ist zum einen, sie mit viel Phantasie an dieses Thema heranzuführen, und zum anderen, Ruhe und Zeit für das Essen einzuplanen. Das ist sicherlich leichter gesagt, als getan. Aber wer als Elternteil einfach einmal innehält und für sich ein System entwirft, wie er Struktur in sein Essenskonzept bringt, wird schnell eine Lösung finden.

Denn letztendlich ist es weniger zeitaufwendig, dem Nachwuchs ein Vollkornbrot für die Pause in der Schule mitzugeben, als es nachher sorgenvoll in einem Therapiezentrum für extrem über- oder untergewichtige Kinder besuchen zu müssen.

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