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Junge Mütter: Wenn ein Teenager Mutter wird!

© iStock, Liderina


Ganz egal in welchem Alter man Mutter oder Vater wird. Ein Kind zu bekommen bedeutet für Eltern immer eine einschneidende Veränderung in ihrem Leben. Besonders davon betroffen sind Teenager - Mütter. Ein Baby zu bekommen, wenn man selbst fast noch ein Kind ist, für manche ist diese Nachricht ein Schock, bei anderen ist es unter Umständen auch gewollt.

Die Anzahl der Kinder, die von Müttern unter 18 Jahren geboren werden, liegt bei 1,1 Prozent, steigt aber immer weiter an. Von 100 Babys, die zur Welt kommen, haben 4 Kinder eine Mutter, die unter 20 Jahre alt ist. Im Gegensatz zu den Entwicklungsländern, wo es als Segen gilt, wenn Mädchen oder junge Frauen vor dem 18. Lebensjahr Babys bekommen, ist es in Deutschland eine große Herausforderung und ein harter Weg.

Wenn ein Teenager Mutter wird!

Das Alter sagt nichts über die Qualitäten einer Mutter aus, dennoch ist es ziemlich schwierig für eine sehr junge Mama, die Konsequenzen und die Verantwortung für ihr Baby zu tragen. In jungen Jahren Mutter werden und ein Kind zu versorgen ist ohne Frage ein viel größerer Einschnitt im Leben einer Frau, als wenn jemand beispielsweise mit Mitte oder Ende zwanzig ein Kind erwartet.  Es kommt oftmals vor, dass durch die Schwangerschaft und das Baby der Schulabschluss oder die Ausbildung der jungen Mutter auf der Kippe steht, was im negativen Fall natürlich auch wieder Auswirkungen auf die Zukunft und Existenz für Mutter und Kind hat. Ohne die Situation beeinflussen zu können geraten sie zwangsläufig in eine Abhängigkeit, ob nun vom Jugend- oder Sozialamt, von den Eltern oder von dem Vater des Kindes.

Es ist für eine Teenie - Mutter sehr schwierig und kompliziert, Schule oder Berufsausbildung mit dem Baby zu vereinen und ohne Hilfe von Dritten kaum oder gar nicht zu bewältigen.

Lebt eine junge Mama mit ihrem Kind in einer intakten Familie oder wird von Familienangehörigen oder Freunden unterstützt, so ist es nicht zwangsläufig der Fall, dass durch die frühe Mutterschaft der Weg in eine gute und sichere Zukunft für sie und ihr Kind verbaut ist.

Junge Mütter sind oft alleinerziehend!

Häufig leben aber gerade die jungen Mütter als Alleinerziehende mit ihrem Kind. Für sie sind Mutter–Kind–Heime eine Möglichkeit um ihre unumstritten schwierige Situation zu bewältigen, denn dort wird ihnen geholfen und gelernt, mit ihrer Verantwortung umzugehen, den Alltag zu strukturieren, Finanzen zu verwalten und ihr Kind zu versorgen. Emotionale Reife dagegen kann nicht geschult oder gelernt werden, sie kommt erst im Laufe der Zeit und durch Erfahrungen, welche die jungen Mamas selbst machen müssen. Die Plätze in den Mutter – Kind – Heimen sind bedauerlicherweise sehr begrenzt, so hat nicht jede Mutter die Chance, mit ihrem Kind dort zu wohnen und die Hilfe zu nutzen. Dadurch, dass eine junge Mutter oftmals selbst noch unreif und mit der Erziehung ihres Kindes total überfordert ist, kann das sehr negative Folgen für das ganze Leben des Kindes haben.

Anzahl der jungen Mütter steigt!

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum die Anzahl sehr junger Mütter steigt. Auffallend ist, dass es hauptsächlich Mädchen oder junge Frauen aus bildungsarmen und sozial schwachen Familien sind, die sehr früh ein Baby bekommen. Teilweise wird es den Mädchen von den eigenen Müttern, Tanten oder Cousinen vor gelebt.

Bei manchen ist es aber auch einfach nur der Wunsch nach Liebe, Nähe und Geborgenheit, den sie sich mit einem eigenen Kind erfüllen möchten. Nicht zu vergessen ist der Teil der Mädchen, die durch mangelnde Aufklärung ungewollt sehr früh schwanger werden. Häufig entscheiden sich diese jungen Frauen dann für einen Schwangerschaftsabbruch. Für die Mädchen, die sich für das Baby entscheiden, beginnt mit dem Tag der Geburt ein anstrengender und harter, aber auch lohnenswerter Kampf, sowie ein neuer Lebensabschnitt mit vielen Überraschungen.

Teenager Schwangerschaften!

Eine Schwangerschaft ist nicht nur eine emotionale, sondern auch eine körperliche Belastung. Viele Teenie - Mütter müssen erst mal mit der neuen Situation klar kommen und lernen, mit ihrem Körper verantwortungsvoll und bewusst umzugehen, da sie nun schließlich für zwei die Verantwortung tragen. Ein weiterer Punkt ist die körperliche Reife. Bei Teenager – Schwangerschaften kommt es häufiger vor, dass die Babys als Frühchen zur Welt kommen oder ein zu geringes Geburtsgewicht haben, als bei Schwangerschaften, wo die werdenden Mamas zwischen Mitte Zwanzig bis Anfang Dreißig sind.

Junge Mütter und die Finanzen - Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt

Oftmals kommt es anders, als man plant und denkt. Viele junge Frauen wünschen sich schon Kinder, aber erst nach der Schule und einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder nach dem Studium. Wird ein junges Mädchen dann doch überraschend und ungewollt schwanger und bringt ihr Kind auch zur Welt, so beginnen häufig die finanziellen Sorgen.

Natürlich bekommen auch junge Mamas Elterngeld und Kindergeld für sich und ihr Kind. Sofern sie keine Schülerin mehr ist, hat auch eine Teenie – Mutter Anspruch auf Elternteilzeit. Schülerinnen dagegen, können beim Schulamt eine Schulpflichtbefreiung beantragen. Des Weiteren können die jungen Mütter Hilfe beim Jugendamt beantragen –  Dinge wie Erstausstattung – Checkliste" href="https://www.vorname.com/ratgeber/baby/baby-erstausstattung-checkliste-3726/" target="_blank" rel="noopener">Erstausstattung und Kinderwagen. Ist die junge Mutter bereits 16 Jahre alt, so hat sie mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten das Recht, sich eine eigene Wohnung zu mieten. Gegebenenfalls kann sie dafür beim Wohnungsamt Wohngeld beantragen. Selbstverständlich hat auch eine junge Mama Anspruch auf Unterhaltszahlungen für das Kind durch den Vater des Kindes. Falls der Kindsvater finanziell nicht in der Lage ist Unterhalt für sein Kind zu bezahlen, so ist es möglich, beim Jugendamt einen Unterhaltsvorschuss zu beantragen.

Frühe Mutterschaft - Ausbildung, Elternzeit, Sorgerecht

Sofern sich die junge Mutter derzeit in einer Ausbildung befindet kann sie diese für die Elternzeit unterbrechen und später fortsetzen. Es gibt für solche Härtefälle in Kindertagesstätten besondere Regelungen, wodurch schneller Krippenplätze zur Verfügung gestellt werden können. Die dafür anfallenden Kosten könnten ganz oder teilweise vom Jugendamt übernommen werden. Wenn es um das Sorgerecht geht ist die rechtliche Lage schwieriger, denn der Mutter kann das alleinige Sorgerecht erst an ihrem 18. Geburtstag übertragen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wird für das Kind vom Jugendamt ein volljähriger Vormund bestimmt.

Junge Mütter brauchen Unterstützung

Von den ganz besonders jungen Müttern gehen leider viele sehr gelassen und sorglos mit dieser verantwortungsvollen Lebenssituation um. Die Pubertierenden müssen sozusagen von jetzt auf nachher erwachsen werden. Diese gravierende Umstellung lässt das Leben der Teenies schnell aus der Bahn geraten und sie sind mit ihrer Situation total überfordert. Erst wenn das Baby da ist und die jungen Mamas mit der neuen Lebenslage konfrontiert sind, wird ihnen klar, was ihnen noch bevorsteht und welche Konsequenzen dies für ihr künftiges Leben hat.

Trotz allem lieben auch Teenager – Mamas ihre Kinder über alles und die meisten von ihnen fühlen sich auch verantwortlich für ihr Kind. Man kann nur hoffen, dass die jungen Mütter unterstützt werden - wie und von wem auch immer – und die Hilfe bekommen, die sie brauchen, um ihr eigenes Leben und das Leben des Kindes zu bewältigen.

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