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Kinderkrankheiten für Erwachsene gefährlich!

© iStock, LarsZahnerPhotography

Kinderkrankheiten sind beim Erwachsenen eine ernst zu nehmende Sache

Die klassischen Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln, Scharlach, Windpocken und Keuchhusten sind hoch ansteckende Infektionskrankheiten und sie treten bei vielen Menschen vorwiegend im Kindesalter auf. Sie bereiten bei Kindern in der Regel keine größeren Probleme, dennoch besteht bei jeder Infektionskrankheit immer ein gewisses Risiko.



Je älter die Betroffenen aber sind, desto schlimmer wirken sich die Kinderkrankheiten aus. Erkranken Erwachsene daran, so verlaufen die Krankheiten oftmals anders und wesentlich problematischer als bei Kindern. Es können bei Erwachsenen durchaus ernsthafte Komplikationen mit Dauerschäden auftreten, manche können sogar tödlich enden. Hervorgerufen werden die typischen Kinderkrankheiten durch ansteckende Viren oder Bakterien.

Früher steckten sich die Kinder oftmals automatisch  im Kindergarten oder in der Schule gegenseitig mit den Erregern der Kinderkrankheiten an. Dadurch waren die meisten dann später als Jugendliche oder Erwachsene immun dagegen. Im Gegensatz dazu kann heute gegen die meisten Kinderkrankheiten geimpft werden, was bewirkt, dass zwar immer seltener Kinder daran erkranken, aber sich zunehmend Erwachsene mit den Viren oder Bakterien anstecken, wenn sie keinen oder einen nicht ausreichenden Impfschutz haben.

 

Kinderkrankheiten bei Erwachsenen und die Risiken

Röteln Neben einer Vergrößerung der Nackenlymphdrüsen kommt es bei Röteln zu Fieber, Hautausschlägen und Gelenksschmerzen. Manchmal tritt auch eine Bindehautentzündung auf. Bei Kindern sind Röteln an sich unproblematisch und harmlos, doch zählen sie zu den gefährlichen und ansteckendsten Kinderkrankheiten für Erwachsene. Die Rötelninfektion verursacht im Erwachsenenalter oft recht unangenehme Komplikationen. Dazu zählen Gelenksentzündungen, Bronchitis, Mittelohrentzündung, Herzbeutelentzündung und die gefürchtete Gehirnentzündung. Richtig gefährlich wird es, wenn eine Schwangere an Röteln erkrankt, denn das kann bei dem ungeborenen Kind zu schweren Schäden, Missbildungen oder zu einer Früh-, Fehl- oder sogar Totgeburt führen. Bei den Schädigungen des Embryos kommt es häufig zu einer Innenohrschwerhörigkeit, bei den Augen zu einer Trübung der Linse und zu Missbildungen des Herzens. Deshalb sollten vor allem Frauen im gebärfähigen Alter vom Arzt eine Blutuntersuchung durchführen lassen, um festzustellen, ob sie bereits eine Rötelninfektion hatten und immun gegen den Rötelnvirus sind oder sich gegebenenfalls frühzeitig zweimal gegen Röteln impfen lassen, d. h. auf jeden Fall vor einer Schwangerschaft, denn ist ein Kind bereits unterwegs, so ist es für die Impfung gegen Röteln zu spät und das Leben des ungeborenen Kindes in Gefahr.

Mumps - im Volksmund auch Ziegenpeter genannt Das Hauptsymptom bei dieser Erkrankung ist die Schwellung der Ohrspeicheldrüse an beiden Seiten. Bei Kindern verläuft Mumps meistens mild. Bei Erwachsenen treten jedoch häufig Komplikationen auf. Mumps kann bei Frauen eine Eierstockentzündung und bei schwangeren Frauen in den ersten 3 Monaten eine Fehlgeburt verhindern!" href="https://www.vorname.com/ratgeber/gesund-fit/fruhgeburt-ein-gesunder-lebensstil-kann-unter-umstanden-eine-fehlgeburt-verhindern-3093/">Fehlgeburt auslösen. Bei erwachsenen Männern kann Mumps eine riskante Hodenentzündung hervorrufen und im Extremfall zur Zeugungsunfähigkeit führen. Des Weiteren kann eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auftreten und in seltenen Fällen kann es zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung oder zu Problemen an der Schilddrüse kommen. Die Meningitis ist nicht zu unterschätzen, nicht oder zu spät behandelt, kann sie durchaus tödlich enden. Auch bei dieser Virusinfektion ist es so, dass die Komplikationsrate mit dem Alter des Patienten ansteigt. Wer einmal Mumps hatte, kann sich nicht wieder anstecken. Zum Selbstschutz wird auch hier eine Impfung angeboten.

Masern Die Erkrankung ist im Zunehmen. Gab es über einen längeren Zeitraum nur mehr wenige Fälle, so steigt die Zahl der erkrankten Kinder und Erwachsenen jetzt wieder an. Ein Grund ist die fehlende Masernimpfung. Immer weniger Eltern lassen ihre Kinder gegen Masern impfen. Doch sind Masern eine äußerst ansteckende Virusinfektion, die durch Tröpfcheninfektion (Husten und Niesen) übertragen wird und infolgedessen sehr häufig. Hat man sie einmal erlebt, so bleibt man ein Leben lang immun. Haben Erwachsene Masern, so treten bei ihnen oftmals Komplikationen von Seiten der Atemwege oder eine Bronchitis auf. Bei einer schwerwiegenden Erkrankung können Masern eine Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Luftröhren- und Kehlkopfinfektion, Gehirn- oder Hirnhautentzündung zur Folge haben. Die Enzephalitis, dabei handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns, hat eine ungünstige Prognose und kann unter Umständen zum Tode führen. Als Folgen sind auch oft Defektbildungen mit Intelligenzstörungen erkennbar. Mit Rücksicht auf die möglichen Komplikationen zählen die Masern in unseren Breiten zur Zeit zu den bedeutendsten Kinderkrankheiten. Die einzige sinnvolle Vorbeugung ist die aktive Schutzimpfung. Da es in Deutschland derzeit keinen reinen Masern-Impfstoff gibt, wird in der Regel eine Dreifachimpfung empfohlen und verabreicht, diese Impfung bietet gleichzeitig Schutz gegen Masern, Mumps und Röteln.

Windpocken Windpocken (Varizellen- Infektion) ist die mit Abstand am häufigsten auftretende Kinderkrankheit. Sie ist hoch ansteckend und weltweit verbreitet. Übertragen werden Windpocken durch Tröpfcheninfektion und auch über das virushaltige Sekret in den juckenden Windpocken-Bläschen besteht Ansteckungsgefahr. Bei Erwachsenen kommt es zu einem schwereren Krankheitsverlauf als bei den Kindern. Gefürchtete Komplikationen sind die Lungen-, Hirnhaut-, Gehirnhaut- und die Leberentzündung sowie Magen- Darm- Komplikationen. Erwachsene bekommen auch wesentlich mehr Pocken als Kinder, hohe Fieberschübe bis vierzig Grad sind keine Seltenheit. Kopf, Gesicht, Oberkörper und die Genitalien können von den Pocken betroffen sein, die sich vier Wochen lang immer wieder neu bilden können. Von immer mehr Ärzten wird mittlerweile zu einer Impfung gegen Windpocken geraten.

Keuchhusten Keuchhusten ist eine langwierige bakterielle Erkrankung, eine Entzündung der Atemwege, die bis zu sechse Wochen dauern kann und weit verbreitet ist. Die Krankheit beginnt wie eine Erkältung, etwas später treten dann die charakteristischen Hustenanfälle auf. Keuchhusten ist keine einmalige Erkrankung, das heißt, Menschen können durchaus mehrfach in ihrem Leben daran erkranken. Hatte ein Mensch also bereits als Säugling oder Kleinkind Keuchhusten, so kann er durchaus als Jugendlicher oder Erwachsener erneut unter Keuchhusten leiden. Unglücklicherweise kann man sich auch leicht mit Keuchhusten anstecken, denn die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion übertragen.  Hat man ihn aber einmal überstanden, so bleibt man Gott sei Dank für die nächsten fünfzehn Jahre vor einer Wiederansteckung verschont. Auch bei Keuchhusten können Komplikationen möglich sein, die häufigsten Folgen sind Mittelohrentzündung und Lungenentzündung. Außerdem können durch heftige Hustenanfälle auch Blutungen unter der Haut, Leistenbrüche, Nabelbrüche und andere unangenehmen Leiden ausgelöst werden.

Scharlach Scharlach ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch so genannte Streptokokken-Bakterien, welche sich im Rachen einnisten, verursacht wird. Meist werden die Bakterien durch Tröpfcheninfektion beim direkten Ansprechen, Anniesen oder Anhusten übertragen, sie können aber auch über Gegenstände, Geschirr, Besteck oder Spielzeug weitergegeben werden. Die typischen Symptome bei Scharlach sind plötzlich eintretendes hohes Fieber und die Himbeerzunge. Des Weiteren leiden Scharlach-Patienten unter starken Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Husten, Schüttelfrost, Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, angeschwollenen und teilweise eitrigen Mandeln, sowie evtl. Übelkeit und Erbrechen, etc. Bei Erwachsenen verläuft Scharlach in etwa gleich wie bei Kindern, allerdings kommt es bei ihnen eher zu Komplikationen, wie beispielsweise Kreislaufversagen oder sogar zu einer Entzündung der Herzmuskulatur. Ebenso kann es bei Erwachsenen durch Scharlach zu Entzündungen von Nervengewebe, z. B. im Rückenmark oder im Gehirn kommen, was den Betroffenen in eine lebensbedrohliche Situation versetzen kann. Eine wirksame Impfung gegen Scharlach gibt es nicht, da es zu viele verschiedene Scharlach-Erreger gibt. Jedoch sollten an Scharlach Erkrankte schnellstmöglich mit einer Antibiotika-Behandlung beginnen, um sich vor den gefährlichen Spätfolgen zu schützen.

Da sämtliche Kinderkrankheiten für Erwachsene gefährlich sind und viele Menschen überhaupt nicht wissen, welche Krankheiten sie in ihrer Kindheit bereits hatten oder ob sie durch eine Impfung ausreichend geschützt und gegen die Infektionskrankheiten immun sind, sollten sie im Zweifelsfall zum Arzt gehen. Eine Blutuntersuchung bringt eindeutige Ergebnisse und es können bei Bedarf die notwendigen Schutzimpfungen als Vorsichtsmaßnahme gegen Kinderkrankheiten durchgeführt werden.

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