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Die Adoptionen in Deutschland sind rückläufig


Die Zahl der Adoptionen in Deutschland nimmt weiter ab. Dies hat eine aktuelle Studie des Statistischen Bundesamts ergeben, welche als Gründe unter anderem die steigenden Auslandsadoptionen angibt.

Adoptionen überwiegen in Patchwork-Familien



Die Anzahl der adoptieren Kinder ist hierzulande weiter rückläufig. Neben veränderten Moralvorstellungen sind dafür hauptsächlich pragmatische Gründe verantwortlich. So ist die Reproduktionsmedizin heutzutage wesentlich fortschrittlicher als noch vor einigen Jahren und macht dadurch eine Adoption in vielen Fällen nichtig.

Ebenfalls ein wichtiger Grund: Die Ansprüche der Eltern sind in den letzten Jahren sehr gestiegen. Heute werden hauptsächlich Kleinkinder und Babys als Adoptivkinder akzeptiert, während ältere Kinder zumeist in Pflegefamilien unterkommen. Das zeigt sich auch in der Studie, nach welcher rund 30 Prozent aller adoptierten Kinder unter drei Jahre alt sind.

Nicht zuletzt werden auch immer mehr Kinder innerhalb von Patchwork-Familien adoptiert. So wurden etwa 38 Prozent aller Adoptivkinder von der Stiefmutter oder dem Stiefvater adoptiert, weil die leiblichen Eltern sie nicht versorgen konnten. Während die Zahl dieser Adoptionen weiterhin zunimmt, ist die Gesamtzahl seit Jahren rückläufig.

Adoptionen sind rückläufig

1978 wurden laut des Statistischen Bundesamts allein in Westdeutschland 11.224 Kinder adoptiert. Nimmt man die Zahlen von 2013 zum Vergleich – in diesem Jahr wurden 3793 Kinder adoptiert – zeigt sich ein deutlicher Abwärtstrend. Dieser ist unter anderem auf die Veränderungen in der Gesellschaft zurückzuführen. War es früher noch relativ unüblich, ein nichteheliches Kind allein großzuziehen, sind alleinerziehende Mütter und Väter inzwischen Normalität. Auch die Unterstützung von Alleinerziehern ist heute so gut wie nie, wodurch Eltern ihre Kinder immer seltener abgeben – dementsprechend nehmen auch die Adoptionen ab.

Ein weiterer Grund für die abnehmenden Adoptionen ist laut des Statistischen Bundesamtes die schwierige Gesetzeslage. So muss zunächst von einem Richter entschieden werden, ob eine Adoption „dem Wohl des Kindes dient und zu erwarten ist, dass ein Eltern-Kind-Verhältnis entsteht“. Erst, wenn dies gegeben ist und in der leiblichen Familie der Eltern keine geeignete Adoptionsmöglichkeit gefunden wurde, kann eine Adoption stattfinden.

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