Die Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) berichtet davon, dass zahlreiche Eltern denken, nur wenn ihr Kind ab der 5. Jahrgangsstufe das
Gymnasium besucht, etwas aus dem Kind werden kann und seine Zukunft gesichert ist. Schon aus dieser Argumentation heraus erklärt sich der enorme Anstieg der Übergangsquote aufs Gymnasium, obwohl viele Kinder damit völlig überfordert sind. Und um die besten Voraussetzungen fürs Gymnasium zu erreichen, gibt es bereits private Einrichtungen, in welchen Vorschulkinder auf die Anforderungen der ersten Klasse vorbereitet werden. Laut GEW bekommt in Deutschland derzeit jedes fünfte Grundschulkind Nachhilfe. Doch nicht nur die Kinder, sondern auch immer mehr Lehrer stehen unter Druck. Ebenso sind die Eltern überfordert mit ihren gestressten Kindern. Nicht zuletzt trägt auch die Verkürzung der Gymnasium-Schulzeit in einigen Bundesländern dazu bei, dass immer mehr Schüler einem zu großen Leistungsdruck in der Schule ausgesetzt sind.
Leistungsdruck in der Schule kann Kinder krank machen!
Da viele Kinder unter ständigem Stress in der Schule leiden und der Leistungsdruck den Schülern nicht nur psychisch zusetzt, sondern sie unter Umständen auch körperlich erkranken lässt, warnen Erziehungswissenschaftler vor einem ständig zunehmenden Druck auf die Schüler und sprechen sich gegen die Überfrachtung der Lehrpläne aus. Aber nicht nur die Lehrpläne sind schuld am Leistungsdruck und
Schulstress der Kinder, denn auch immer mehr Eltern überfordern ihre Kinder. Für viele Väter und Mütter ist das Gymnasium die einzige schulische Laufbahn, die ihr Sohn oder ihre Tochter einschlagen muss. Der Gedanke dahinter, dass es ihrem Kind einmal gut gehen soll, ist zwar zu verstehen, aber ob sie ihm damit wirklich einen Gefallen tun, das sei dahingestellt, denn ständiger Stress und Leistungsdruck in der Schule ist nicht unbedingt gut für die
Entwicklung von Kindern. Vermutlich wissen viele Eltern gar nicht oder lassen einfach außer Acht, dass es mit dem deutschen Schulsystem viele Wege zum Abitur gibt, welche für ihr Kind vielleicht besser und sinnvoller wären.