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Die fünf Sinne beim Baby: Tasten, Schmecken, Riechen, Sehen, Hören

© iStock, Eraxion
Bereits im Mutterleib entwickeln sich nach und nach die fünf Sinne beim Baby: „Tasten, Schmecken, Riechen, Sehen und Hören“. Somit ist es für ein Ungeborenes eigentlich schon in Mamas Bauch ganz erlebnisreich, denn es kann in seiner warmen und sicheren Höhle schon so einiges wahrnehmen. Sind die neun Monate Schwangerschaft dann vorüber, so ist das Baby von Geburt an voll ausgestattet mit allen fünf Sinnen und kann von Anfang an seine Umgebung und die ganze Welt entdecken, in die es hineingeboren wurde.

Entwicklung und Wahrnehmung eines Ungeborenen im Mutterleib

Durch Forschungen, medizinische Erkenntnisse und das heutige Wissen über die genaue Entwicklung und Wahrnehmung eines Ungeborenen im Mutterleib gehen Schwangere bzw. werdende Eltern in heutiger Zeit ganz anders mit einer Schwangerschaft um. Der Uterus mit dem heranwachsenden Baby wird heute im Gegensatz zu früher nicht mehr als ruhiger, von der Außenwelt abgeschirmter, erlebnisloser Ort angesehen, sondern man weiß, dass das Ungeborene wesentlich mehr als nur ein passives Mitglied im Bauch seiner Mama ist und schon so manches mitbekommt, was mit und im Umfeld seiner Mama passiert, und ob es ihr gut oder schlecht geht. Aus medizinischer Sicht sind Menschen schon im Mutterleib erlebende, fühlende Wesen und fähig, Sinnesreize aus ihrer Umgebung aufzunehmen und zu verarbeiten. Beispielsweise merkt ein Ungeborenes ganz genau, wenn die Lieblingsmusik seiner Mama läuft, sie sich darüber freut und entspannt ist, dann beginnt es nämlich munter zu strampeln. Streichelt der Papa den dicken Babybauch seiner Liebsten, so spürt das Baby dies auch und macht sich bemerkbar, indem es von innen sanft dagegen drückt. Hat die Mama irgendwelche Sorgen, Kummer, Stress oder fühlt sich unwohl, so merkt das sensible Ungeborene dies natürlich auch.

Ab wann kann ein Mensch erste Signale empfangen?

Wie geht das eigentlich alles vor sich, ab wann kann ein Mensch erste Signale empfangen und über welche Verbindungen dringen die Botschaften zu dem Embryo vor? Natürlich ist man nicht von der Zeugung an voll wahrnehmungsfähig, denn es müssen sich erst das Gehirn, das Nervensystem und die Sinnesorgane ausbilden. Diese Entwicklung erfolgt nach und nach in einem Verlauf, der mit der dritten Woche nach der Empfängnis beginnt und erst nach der Geburt des Babys zu Ende geht. Dies sind Erkenntnisse, die aus Forschungen der perinatalen Medizin hervorgehen.

Tasten, Schmecken, Riechen, Sehen, Hören … die fünf Sinnesorgane beim Baby und was Ungeborene im Laufe der Schwangerschaft alles wahrnehmen!

Die Sinnesorgane des Menschen können unterschieden werden in „Nahsinne“ wie „Tastsinn“, „Geschmackssinn“ und „Geruchssinn“ und in „Fernsinne“ wie „Sehsinn“ und „Hörsinn“.

Tasten: Als erstes wird ein Baby im Mutterleib mit dem Tastsinn ausgestattet. Das Ungeborene kann schon ab der 8. SSW (Schwangerschaftswoche) taktile Reize wie das Vorbeistreifen der Nabelschnur an seiner Haut spüren und es ertastet automatisch sein Umfeld, wie beim Ultraschall zu erkennen ist. Mit der Zeit ertastet das Baby dann auch aktiv seinen Lebensraum. Durch den Tastsinn spüren Babys auch, wenn Mama oder Papa ihre Hand auf den Bauch legen, den Bauch zärtlich streicheln oder sanft drücken.

Schmecken: Nach dem Tastsinn kommt dann als nächstes der Geschmackssinn. Das Schmecken entwickelt sich ab der 13. SSW, wenn sich die ersten Geschmacksknospen bilden und das Kind beginnt, Fruchtwasser zu trinken. Weil der Geschmack des Fruchtwassers von der Nahrung der Mutter abhängt, lernen Babys schon verschiedenste Geschmäcker kennen, bevor sie überhaupt auf der Welt sind. Die wesentlichen Essgewohnheiten der Mutter, wie süß oder salzig, entsprechende Gewürze und auch andere Vorlieben an Nahrungsmittel, beeinflussen somit die spätere bevorzugte Ernährung eines Kindes. Anhand von Studien wurde beispielsweise festgestellt, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft viel Knoblauch essen, diesen auch mögen.

Riechen: Zur gleichen Zeit wie sich der Geschmackssinn bildet, entwickelt sich auch das Riechen. Der Geruchssinn ist im Mutterleib zwar noch nicht wichtig für das Baby, weil die Nase im Fruchtwasser sowieso nicht funktionsfähig ist, doch hat das Riechen nach der Geburt gleich eine wichtige Funktion. Hat das Baby nämlich erst mal das Licht der Welt erblickt, so hilft das Riechen dem Neugeborenen von Anfang an ungemein, seine Mama zu erkennen und den Weg zu ihrer Brust, bzw. ihren Brustwarzen zum Trinken zu finden. Der Geruchssinn funktioniert bei diesem natürlichen Vorgang so gut, weil der Geschmack von Muttermilch dem Aroma des Fruchtwassers ähnlich ist. Bei Versuchen zeigte sich nachweislich, dass neugeborene Babys kontinuierlich eine ungewaschene Brust einer mit Seife gewaschenen geruchsneutral gemachten Brust vorziehen.

Neben den Nahsinnen (Tasten, Schmecken, Riechen) entwickeln sich nun die Fernsinne des Menschen, es dreht sich hierbei um das „Sehen“ und „Hören“.

Sehen: Nach ärztlichen Angaben ist der Sehsinn eines Menschen bereits zur Mitte der Schwangerschaft schon fast fertig entwickelt. Die Augen sind scheinbar in der 16. SSW ausgebildet und fangen an, sich zu bewegen. Voll funktionsfähig sind sie so etwa ab der 25. SSW und wenn das Baby wach ist, dann öffnet es die Augen auch. Weil die Sehschärfe  bei den Ungeborenen anscheinend noch stark eingeschränkt und es in Mamas Bauch zudem relativ dunkel ist, nehmen die Babys wohl hauptsächlich die Hell-Dunkel-Unterschiede wahr.

Hören: Das Hören verschafft den Ungeborenen hingegen eine ganze Menge von Sinneseindrücken. Ab dem Zeitpunkt, wenn die Ohren empfangsbereit sind, was etwa in der 17. SSW so weit ist, nimmt das winzig kleine Baby alles wahr, was im Körper seiner Mutter irgendwelche Töne erzeugt. Ihren Herzschlag, das Rauschen ihres Blutes, sowie Geräusche von Lunge, Magen und Darm.

Mit der Zeit kann das Ungeborene aber auch Geräusche von außen hören. Zunächst die Stimme seiner Mama, welche über die Knochen weitergeleitet und dabei noch verstärkt wird. Und dann auch Stimmen von anderen Menschen, sowie Musik und alltägliche Töne, Klänge und Laute. All dies dringt in die Gebärmutter zu dem Baby durch, so die Aussage eines Experten. Doch sind im Uterus nicht alle Frequenzen hörbar und die Klänge kommen in gedämpfter und leicht verzerrter Form an. Diese Erkenntnis wurde über Mikrofone herausgefunden, die Ärzte dort platzierten.

Studien belegen ohne Zweifel, dass Ungeborene akustische Reize definitiv wahrnehmen. Man kann dies an ihrer prompten Reaktion erkennen, denn wenn es extrem laut ist oder knallt, strampeln die Kleinen ganz aufgeregt. Hören sie dagegen angenehme und leise Musik, so sind sie ganz entspannt. Zudem machen sich auch akustische Lerneffekte bemerkbar. So haben Babys im letzten Schwangerschaftsdrittel neben einem voll funktionsfähigen Gehörsinn auch noch die Fähigkeit, das Gehörte abzuspeichern. Auf Grund dessen können Babys die vertraute Stimme ihrer Mama von Anfang an klar erkennen. Ferner besitzen sie sogar die Fähigkeit Fremdsprachen von ihrer Muttersprache zu unterscheiden. Dazu kommt noch, dass die Babys sich an Musikstücke erinnern können, die sie noch in Mamas Bauch gehört haben. Diese Erkenntnis brachte eine Studie, bei der man Babys vor der Geburt öfter ein bestimmtes Lied vorspielte und sie dasselbe Lied als Neugeborenes wieder hören ließ, so konnte mittels einer Messung ihrer Hirnströme herausgefunden werden, dass sie das Lied erkannten.

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