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Schwanger Lakritze essen? Lieber nicht!

© iStock, jayfish
In der Schwangerschaft dürfen Frauen vieles nicht zu sich nehmen. Der Verzicht auf Alkohol und Nikotin erscheint dabei sicherlich sinnvoll. Dann aber gibt es Lebensmittel und Getränke, die die Schwangere sehr vermisst - und doch ist es sicherer für sie und das ungeborene Baby, nicht einmal an diese zu denken. Lakritze sind zum Beispiel eines dieser Lebensmittel. Ein Genuss dieser Süßigkeit während der Schwangerschaft könnte laut einer finnischen Studie die Intelligenz des Babys mindern, aggressives Verhalten auslösen und schlimmstenfalls das Risiko von Fehlgeburten steigern.

Was macht Lakritze gefährlich?

In Lakritze ist ein Stoff namens Glycyrrhizinsäure enthalten, der sie so gefährlich für schwangere Frauen macht. Er wird verdächtigt, die Funktion der Plazenta zu beeinträchtigen, wodurch das ungeborene Kind nicht ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe bekommt.

Schlimmer noch: es ist dadurch stärker den mütterlichen Stresshormonen ausgesetzt, die selbst die entspannteste Mutter der Welt immer in einer gewissen Konzentration im Blut haben wird. Wenn das Kind auf die Welt kommt, hat die Glycyrrhizinsäure die Plazenta so stark beeinträchtigt, dass Lern-, Konzentrations- und Verhaltensstörungen bis zu aggressivem Verhalten die Folge sein könnten.

Eine gefährliche Dosis Glycyrrhizinsäure beginnt bei 500 mg pro Woche, diese Menge ist in nur 100 g reiner Lakritze enthalten. Je mehr Lakritze die Schwangere isst, desto deutlicher wirkt sie sich auf die Entwicklung des Kindes aus.

Lakritze und das Risiko von Frühgeburten

Eine weitere, frühere finnische Studie fand bereits heraus, dass sich der Verzehr von Lakritze aufs Risiko auswirken könnte, eine Frühgeburt zu erleiden. Das liegt ebenfalls an der enthaltenen Glycyrrhizinsäure.

Ob die Frau ohnehin schon in einer Risikogruppe war oder die Frühgeburt als relativ unwahrscheinlich galt, spielte dabei keine Rolle. Das bedeutet, dass der Verzehr von Lakritze in größeren Mengen einem völlig gesunden Kind das Leben kosten könnte, wenn es die Frühgeburt nicht übersteht.

Lakritze ist nicht gleich Lakritze

Nach solchen Ergebnissen verschwinden sicher ganz schnell die Gelüste von Schwangeren auf Lakritze, falls sie diese haben. Doch die schwarze Süßigkeit kann sich von Land zu Land unterscheiden und es spielt weiterhin eine Rolle, worin sie vorkommt. In den skandinavischen Ländern, in denen diese Studien durchgeführt wurden, enthält die gerne gegessene reine Lakritze oft mehr Glycyrrhizinsäure als hierzulande.

Außerdem gilt sie gerade in Finnland als Süßigkeit, die fast so beliebt ist wie Gummibärchen oder Schokolade bei uns. Hier dagegen wird sie eher selten gegessen. Varianten wie Salmiakpastillen dagegen enthalten bereits weit weniger Glycyrrhizinsäure.

In sehr geringen Mengen dürfen auch Schwangere ein Stückchen Lakritze essen, sofern sie das nicht regelmäßig tun. Salmiakpastillen, die hier schon etwas häufiger genossen werden, sind in kleinen Mengen ebenfalls ungefährlich.

Wer aber Gelüste auf eine ganze Tüte Lakritze hat, und das am besten noch jeden Tag, sollte sich lieber noch einmal der finnischen Studien besinnen und eine Alternative dazu suchen, die das Bedürfnis hoffentlich mit weniger Risiken für das ungeborene Kind und seine Mutter zufrieden stellt.

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