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Stress in der Schwangerschaft: So gefährlich ist es

© iStock, skynesher

Stress in der Schwangerschaft kann später beim Kind zu Depressionen führen!

Viele schwangere Frauen machen sich immer wieder Gedanken darüber, ob und was das Baby in ihrem Bauch eigentlich alles wahrnehmen kann, z.B. von der Außenwelt, von ihren Lebensumständen, ihren Gewohnheiten, ihrem Wohlbefinden, von seelischen Angelegenheiten wie Angst, Trauer, Stress oder auch Schmerzen. Ob es wohl mitbekommt, wenn es ihr selbst gut oder schlecht geht und ob negative Erlebnisse in der Schwangerschaft irgendwelche Folgen für das Kind im weiteren Leben haben kann.



Setzt sich eine werdende Mutter während der Schwangerschaft großem Stress aus und ist häufig überfordert, so kann dies sehr negative Auswirkungen auf das ungeborene Baby haben, denn Stress in der Schwangerschaft kann bei einem Kind in seinem späteren Leben Depressionen hervorrufen. Diese Erkenntnis brachten wissenschaftliche Untersuchungen von Neurologen der Universitätsklinik in Jena.

Wie kommt es bei negativen Erlebnissen und Stress in der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko für Depressionen bei einem Kind?

Bei den Studien wurde von den Forschern genau geprüft, wie sich Stress während der Schwangerschaft auf ein Baby im Mutterleib auswirkt. Dabei haben die Neurologen festgestellt, dass zwar der größte Teil der mütterlichen Stresshormone in der Plazenta abgefangen werden, dennoch kommen etwa zehn Prozent des mütterlichen Stresshormons Cortisol zum Baby durch, was einen erheblichen Einfluss auf das Ungeborene haben kann. Hat die werdende Mama übermäßig viel Stress, so bewirkt das Stresshormon Cortisol bei dem ungeborenen Baby eine rasante Reifung des Gehirns und stört dadurch den Schlaf des Kindes. Mütterlicher Stress kann dazu führen, dass sich der Traumschlaf bei dem ungeborenen Baby zu früh entwickelt. (Im Normalfall ist der Traumschlaf erst im letzten Schwangerschaftsdrittel ausgeprägter.) Diese verfrühte Entwicklung des Traumschlafes bewirkt jedoch einen häufigeren Wechsel zwischen Traum- und Tiefschlaf. Die kurzen Abstände der Schlafstadien bleiben dann mindestens bis zum Ende der Schwangerschaft, also bis zur Geburt bestehen. Ebenso bewirkt mütterlicher Stress, dass das Kind in seinem künftigen Leben nicht mit Stresssituationen umgehen kann, was bei ihm dann oft zu Depressionen führt. Befinden sich im Blut des Babys erhöhte Stresshormone, so geht der Körper davon aus, dass diese erhöhten Werte normal wären. Dennoch weisen ein erhöhter Stresshormonspiegel und häufiger Schlafwechsel auf eine depressive Erkrankung hin. Diese Zusammenhänge lassen erkennen, dass durch Stress in der Schwangerschaft für das Kind ein Risiko besteht, später einmal an Depressionen zu erkranken.

Warum ist Traumschlaf sehr wichtig für ein Kind

Befindet sich das Kind im Tiefschlaf, so erholt sich sein Gehirn. Ist es aber im Traumschlaf, so ist das Gehirn noch aktiver als beim Wachsein. Die Wissenschaftler konnten zwar noch nicht genau herausfinden, was hinter dieser Aktivität im Traumschlaf steckt, doch ist sie wohl für die Entwicklung des Gehirns sehr wichtig - und zwar für die Bildung von Synapsen. Anscheinend bilden sich durch hohe Aktivität des Gehirns im Traumschlaf viele Synapsen und vorwiegend findet die Synapsenbildung während der Hirnreifung statt. Passend zu diesem Prozess nimmt der Anteil des Traumschlafes bei einem Baby zur Geburt zirka fünfzig Prozent ein. Bis zum Erwachsensein nimmt die Traumschlafphase dann auf rund zwanzig Prozent ab. Daher vermuten die Neurologen, dass der Anteil des Traumschlafs gegen Ende der Schwangerschaft, also vor der Geburt noch wesentlich höher ist und dass er während der Entwicklung des Gehirns eventuell schon sehr bald entsteht. Bei den wissenschaftlichen Untersuchungen stellte sich auch heraus, dass sich der Tiefschlaf bei einem Ungeborenen deutlich früher entwickelt als der Traumschlaf. Folglich kann die Anregung des Gehirns im Traumschlaf erst am Ende der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung sein.

Wie kam es zu diesen Erkenntnissen?

Die Entwicklung der Schlafstadien eines Ungeborenen kann zwischen der 28. und 36. Schwangerschaftswoche per Ultraschall beobachtet werden. Die Aktivität des Gehirns lässt sich bei einem Baby im Mutterleib jedoch nicht ermitteln, denn man kommt mit einem EEG nicht an die Hirnaktivität ran. Doch um Genaueres über die Gehirnentwicklung zu erfahren, führten die Wissenschaftler ihre Untersuchungen an einem Tiermodell durch und zwar am Schaf. Die Forscher können ein EEG der Hirnaktivität sehr gut an Schafen nachvollziehen, da bei einem Schaf Trächtigkeit und Hirnentwicklung des Fötus der menschlichen Schwangerschaft und der Hirnentwicklung eines Kindes sehr ähnlich verlaufen.

Um ihrem Baby nicht zu schaden, sollte jede werdende Mutter darauf achten, dass sie während der Schwangerschaft keinem Stress ausgesetzt ist und sich viel Zeit zum Ausruhen und Entspannen gönnen!

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