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Einflüsse von Film, Fernsehen und Musik auf Babynamen


In Großbritannien werden nicht nur für jeden Landesteil einzelne Vornamen-Hitlisten herausgegeben, das „Office for National Statistics“ hat auch untersucht, welchen Einfluss aktuelle TV-Serien, Filme oder Musikgruppen auf die Namensgebung von Neugeborenen haben.

Zählt man die Namen von Neugeborenen 2014 in England und Wales zusammen, dann waren die beliebtesten Kindernamen Oliver (6649 Babys) und Amelia (5327 Babys). Allerdings haben die Statistiker herausgefunden, dass sich Eltern immer mehr von Figuren oder Promis inspirieren lassen.

Die 10 stärksten Einflüsse kommen aus folgenden Bereichen:

film-fern-namen

1. Mädchennamen von “Game of Thrones”

Arya: 244 Babys Khaleesi: 53 Babys Danerys: 9 Babys Sansa: 6 Babys Brienne: 4 Babys

Während man bei den erfundenen Vornamen Khaleesi und Danerys, die eigentlich zur selben Figur gehören, gleich an die Erfolgsserie Game of Thrones denkt, klingt Arya doch relativ normal und international, während es Brienne neu in die Hitliste der englischen und walisischen Eltern geschafft hat.

2. Jungennamen von “Game of Thrones”

Theon: 18 Babys Tyrion: 17 Babys Bran: 4 Babys Sandor: 4 Babys

Bran und Theon tauchten bereits wenige Jahre nach dem Erscheinen des ersten Buches in der englischen und walisischen Namenshitliste auf (2000 und 2001). Richtig beliebt wurden die Namen aber erst, nachdem 2011 die Serie erstmals im Fernsehen lief. Tyrion stieg 2010 mit einer geringen Zahl ein, machte dann aber einen steilen Anstieg auf 17 Babys im Jahr 2014. Sandor tauchte 2012 erstmals auf (wobei der Name in Ungarn kein unbekannter ist, er gilt dort als die ungarische Form von Alexander).

3. Trickfilmfiguren aus der “Eiskönigin” als Namenspate

Anna: 804 Babys Elsa: 537 Babys Olaf: 52 Babys Kristoff: 3 Babys

In dem animierten Film kommen potenzielle Kindernamen vor, die man schon lange Jahre kennt. Elsa war jedoch um die Jahrtausendwende nur minimal in den Hitlisten vertreten, ab 2005 ging es leicht aufwärts, bis jetzt im Jahr 2014 537 Mädchen den Vornamen Elsa erhielten.

Mit Anna sieht es dagegen anders aus. Dieser Mädchenname war stets sehr beliebt bei Eltern in Großbritannien, 1996 waren es etwas mehr als 1200 Mädchen, die diesen Namen erhielten. Seinen Höhepunkt hatte der Name im Jahr 2000 mit 1600 Mädchen, danach ging es rapide bergab, 2014 waren es nur noch 804 Neugeborene, die diesen traditionellen und internationalen Vornamen erhielten.

Sogar der Elch und der Schneemann schafften es in die Hitliste der britischen Kindernamen: Kristoff war jedoch in dieser Schreibweise lediglich 3 mal vertreten, den skandinavischen Vornamen Olaf erhielten immerhin 52 Jungen in England und Wales.

4. Namen von Popstars

Rita: 65 Babys Drake: 33 Babys Azalea: 30 Babys

Während Rita zu den normalen, wenn auch etwas altmodischen Vornamen zählt und in der Statistik lange Jahre bei rund 10 Neugeborenen pro Jahr auftauchte, nahm der Name einen Aufschwung, als 2012 das erste Album von Rita Ora erschien. 40 Kinder wurden damals so genannt, zwei Jahre später sind es 65 weibliche Babys, die diesen Namen tragen.

Bei Drake, einem eher ungewöhnlichen Namen, begann der Aufstieg mit dem Debütalbum 2010, als 20 Kinder so genannt wurden, 2014 sind es 33 Neugeborene, die den Namen des kanadischen Rappers tragen.

Der Erfolg von Azalea begann 2011, aber erst 2014, als das erste Album der australischen Rapperin Iggy Azalea auf den Markt kam, stieg die Zahl von unter 5 auf 30 Babys. Mit bürgerlichem Namen heißt die Musikerin Amethyst Amelia Kelly, wobei wir hier den Siegernamen 2014 wiederfinden, denn über 5000 Mädchen wurden in England und Wales im vergangenen Jahr Amelia genannt.

5. Jungennamen der „One Direction“-Bandmitglieder

Harry: 5379 Babys Louis: 999 Babys Liam: 902 Babys Zayn: 231 Babys Niall: 155 Babys

Dass der Name Harry in den Top 10 der beliebtesten Babynamen erscheint, ist sicher nicht nur dem Bandmitglied von One Direction zu verdanken, aber der eine oder andere Boygroup-Fan dürfte sich schon daran orientiert haben. Bei Zayn scheint nach Aussage der britischen Statistiker die Sache klar zu sein, denn 2014 hießen achtmal mehr Neugeborene Zayn als im Jahr 2010. Louis und Liam liegen mit rund 1000 und 900 neuen Erdenbürgern fast gleichauf, während Niall es nur auf 155 Neugeborene bringt.

6. Wolverine schlägt alle

Logan: 2813 Babys

Logan hat es auf Platz 23 geschafft! Das ist die eigentliche Meldung, mit der die “X-Men“-Figur im Jahr 2014 Schlagzeilen macht. 2813 Jungs erhielten in England und Wales den realen Namen von Wolverine. Ob das auch ein bisschen an Darsteller Hugh Jackman liegt?! 1996 lag die Zahl der Kinder, die Logan hießen, noch im einstelligen Bereich, ab 2000 ging es dann langsam bergauf, bis jetzt der Topwert erreicht wurde. Andere „X-Men“-Namen haben die Statistiker leider nicht untersucht.

7. Fußballer des Jahres als Vorname des Jahres?

Ronaldo: 11 Babys Messi: 4 Babys

Wer wird Weltfußballer, wer ist bei den Kindernamen top? Der zweiten Frage gingen die britischen Statistiker im Jahr 2014 nach. Und dabei ging es nicht einmal um deren Vornamen Cristiano bzw. Lionel, sondern um die Nachnamen, die in England und Wales plötzlich als Vornamen auftauchten. 2007, als der Portugiese zum ersten Mal mit Manchester United die englische Premier League gewann, hießen rund 20 Kinder Ronaldo mit Vornamen. Messi hatte seine Spitzenposition 2009 inne (6 Babys), ein Jahr nach seiner erfolgreichen Saison in Barcelona. Inzwischen haben sich die beiden bei 11 bzw. 4 Neugeborenen mit diesen Namen eingependelt.

Auch bei zwei anderen Weltklassespielern haben die Statistiker Einflüsse auf die Namensgebung entdeckt: 2014 wurden 8 Neugeborene Neymar genannt und 134 erhielten denselben Vornamen, den auch der „Beißer“ Luis Suarez trägt.

In Deutschland wäre der Vorname Messi wohl kaum möglich, bezeichnet er doch einen unaufgeräumten, schlampigen Menschen. Und solche Vornamen, die den Namensträger verunglimpfen oder der Lächerlichkeit preisgeben, werden bei uns von den Standesbeamten nicht zugelassen. Weitere Informationen zu Fussballer Vornamen.

8. Reality-Show-Schwestern als Namenspatinnen

Khloe: 106 Babys Kendall: 80 Babys Kourtney: 35 Babys Kim: 19 Babys

Ob die Kardashian-Girls unbedingt ein gutes Vorbild sind, wenn es um den Vornamen geht, muss jedes Elternteil selbst entscheiden. In der Vornamen-Statistik 2014 fiel jedenfalls auf, dass die Vornamen seit 2010 immer öfter vergeben werden. Allerdings ging es mit Kim im vergangenen Jahr bergab, nur noch 19 Eltern gaben ihrer Tochter diesen Vornamen.

9. Klassische englische Vornamen immer beliebter dank “Downton Abbey”

Rose: 990 Babys Violet: 754 Babys Edith: 456 Babys Cora: 206 Babys

Vornamen, die Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Großbritannien beliebt waren, werden seit 2004 wieder beliebter. Die Statistiker sehen dabei einen möglichen Einfluss der Erfolgsserie „Downton Abbey”, die inhaltlich Anfang 1900 beginnt und 2010 erstmals in Großbritannien im TV zu sehen war. Edith, Violet und Rose waren alle in den Top 30 im Jahr 1904, jetzt haben sie es erneut weit nach vorne geschafft. Was sicher nicht nur an den wohlklingenden Namen liegt, sondern auch an den positiven Charakteren der Serienfiguren.

10. Hollywood-Stars als Inspiration für Babynamen

Scarlett: 2359 Babys Mila: 533 Babys Jonah: 373 Babys Benedict: 132 Babys Reese: 13 Babys Channing: 9 Babys

Dass Hollywood-Stars und Schauspieler einen Einfluss auf die Namensgebung von Kindern haben, ist unbestritten. Was die Neugeborenen in England und Wales angeht, so haben die Statistiker herausgefunden, dass z. B. Channing bis 2009 gar nicht in den Vornamen-Hitlisten vorkam, im Jahr 2014 wurden dagegen 9 Babys auf den Namen getauft, den es auch als Nachnamen gibt.

Ähnlich sieht es bei Mila aus, die seit 2011 öfters in den Hitlisten auftaucht: 2014 trugen 533 Mädchen diesen Vornamen. Die Beliebtheit von Scarlett hat sicher auch etwas mit Scarlett Johannson zu tun, allerdings ist auch die Figur der Scarlett O’Hara aus „Vom Winde verweht“ eine gute Namenspatin.

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