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Tadschikistan will ausländische Vornamen für Babys verbieten


In Tadschikistan, der Ex-Sowjetunion in Zentralasien, sollen Eltern künftig nicht mehr frei über die Vornamen für ihre Kinder entscheiden dürfen. Sowohl Vornamen mit ausländischer Herkunft wie z. B Justin, Mason, Luca, Cindy, Abigail oder Jacqueline als auch die Benennung nach Tieren oder Gegenständen soll verboten werden. Das Parlament soll das Gesetz noch in diesem Jahr (2015) ändern. Wie es heißt, wolle Staatschef Rachmon die eigene Kultur hervorheben. Doch ist es nicht das erste Mal, dass die tadschikische Regierung gegen ausländische Namen vorgehen will.

Einschränkung in der Namenswahl für Babys in Tadschikistan

Für Eltern würde diese Gesetzesänderung bedeuten, dass sie in Zukunft nur noch aus einem Fundus von 4000 bis 5000 modernen und traditionellen tadschikischen Vornamen wählen können. Und das bei einer Einwohnerzahl von etwa acht Millionen.

In erster Linie sollen wohl russische Namen verschwinden. Denn bereits vor Jahren hatte sich der autoritäre Staatschef Emomali Rachmon über russische Wörter wie Wolk (Wolf) und Topor (Axt) als Vornamen beschwert. Sie würden "uns und alle anderen verschrecken", meinte er. Außerdem versuchte die Regierung anscheinend schon nach der Unabhängigkeit des Landes, die "russifizierten" Nachnamen mit den Endungen "ow", "ew" und "owitsch" los zu werden. Sie wurden als Überrest der Jahrhunderte währenden russischen bzw. sowjetischen Fremdherrschaft angesehen. Der Präsident ließ selbst schon vor einigen Jahren seinen Namen ändern, so wurde aus dem früheren "Rachmanov" einfach "Rachmon".

Ebenso sollen Vornamen aus dem Arabischen verboten werden. Doch da über 90 % der Einwohner Tadschikistans Anhänger des Islams sind, sollen wohl bei Vornamen wie Mohammed, Hassan, HusseinFatima oder Suchra Ausnahmen gemacht werden.

Beliebte tadschikische Vornamen sind derzeit Sitora (Stern) für Mädchen und Dschachongir oder Bachodur (der Starke) für Jungen. In Zusammenhang mit dem Wasserkraftwerk Rogun sind für Jungen zudem Vornamen wir Rogunscho oder Schachrogun in Mode gekommen.

Die tadschikische Botschaft in Berlin teilte dennoch gegenüber dem "Tagesspiegel" mit, dass ein Gesetz zu einem Verbot für Vornamen noch lang nicht beschlossen sei, es würde sich lediglich um Diskussion in der Gesellschaft handeln. Demnach sind Eltern in Tadschikistan vorerst doch frei in der Namenswahl für ihre Kinder.

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