Abgesehen von den tief gehenden philosophischen Betrachtungen der Schönheit wie sie Platon, Hegel oder Kant vorgenommen haben, bezeichnen wir alle etwas als schön, wenn der hinterlassene Eindruck angenehm war.
Eine schöne Musik, ein hübsches Gesicht, ein schöner Tanz, aber auch wunderbare Erlebnisse wie zärtliche Streicheleinheiten sind schön - und es gibt auch schöne Vornamen.
Bei alledem fällt eine besondere Nähe zu Begriffen wie Symmetrie und Harmonie auf. Eine strikte Abgrenzung zu etwas lediglich Hübschem und dabei Alltäglichem oder zu einer sinnlichen Überbeanspruchung ist nicht immer ganz leicht.
Demnach kann ein Vorname besonders schön sein, wenn er einerseits nicht in die Rubrik "Null-Acht-Fünfzehn" fällt und mit einer übernatürlichen Strahlkraft anderseits nicht übertreibt.
"Schönheit liegt im Auge des Betrachters" – dieser Aphorismus stammt von Thukydides (um 455 - 396 v. Chr.), seines Zeichens Flottenkommandant im Peleponnesischen Krieg und bedeutender Historiker seiner Zeit. Die Feststellung ist noch immer aktuell und könnte als Begründung vollkommen ausreichen - dennoch beschäftigten sich Wissenschaftler mit der Wirkung bestimmter Vornamen.
Demnach wirken vokalreiche Vornamen mit offenen Silben besonders schön auf die anderen Leute. Beispiele sind Hanna, Noah und Sophia; ihre Namen lassen umgehend Schlüsse auf einen attraktiven Menschen zu. Dörte oder Ulf sind kurze Namen mit geschlossenen Silben und lassen derzeit einen unsympathischen Eindruck aufkommen.
Nachweislich wirken auch die Vollformen von Vornamen seriöser und erfolgreicher, wie Maximilian im Vergleich zu Max.
Verniedlichungen sind kontraproduktiv: Benny, Ricky oder Lucy werden im Alter wohl weniger ernst genommen werden. Reiche, Zuverlässige, besonders Clevere oder Intelligente heißen so nicht – ihre Vornamen stammen eher aus dem Fundus lateinischer oder griechischer Vornamen.
Auch Jacqueline und Kevin treten hier in Erscheinung: Hässlich sind die Vornamen nicht, mit hinlänglich bekannten Vorurteilen belastet sind sie dagegen schon.
Warum ist Isabella eine Augenweide und Ute ist es womöglich nicht? Warum ist Maximilian klug und verlässlich, Kevin oder Ricky dagegen nicht?
Nachgewiesen ist, dass Vornamen bestimmte Assoziationen erwecken:
Vornamen mit lateinischen oder griechischen Wurzeln lassen auf intelligente Menschen schließen. Sie wirken auch überdurchschnittlich intelligent: beispielsweise Christophorus, Sophia, Cornelius, Eleonore.
Allerdings können diese mit "Überschlauheit" verbundenen Vornamen schnell doch irgendwie hässlich werden, wenn der Mensch dahinter den hohen Erwartungen nicht entspricht.
Ebenso sollte über fremdartige Vornamen wie Mustafa, Hassan, Mohammed, Aisha oder Bogumil nachgedacht werden. Die schönen Vornamen aus Osteuropa oder dem Nahen Osten können mit einem zweiten Vornamen ergänzt werden, der Verwendung findet, wenn dem Klischee entsprochen werden soll – denn mit dem schönen Vornamen Vincent wird Yusuf wohl immer noch eher zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Lautmalerisch gesehen werden Namen als wohlklingend empfunden, die viele Vokale beinhalten. So z. B. Julia, Lena, Anna, Maja, Hanna bei den Mädchen oder Elias, Leon, Jakob, Leo, Simon, Fabian bei den Jungen.
Auffällig ist auch, dass bei den beliebtesten Namen, die alljährlich in Hitlisten auftauchen, sich viele dauerhaft halten, die mit den Buchstaben A, J, L oder M beginnen: Anna, Anne, Alexandra, Alexander, Julia, Julian, Jan, Jonas, Laura, Lena, Lea, Lukas, Luca, Leon, Leonie, Maria, Marie, Moritz.
Schön klingen für viele Eltern auch Jungennamen, die auf -ian oder -as enden: Maximilian, Julian, Fabian, Andreas, Lukas, Niklas. Bei den Mädchen sind es Vornamen -ie oder -y Endungen, die schön klingen: Marie, Lucie, Sophie, Leonie, Lilly, Emily.
Schön klingend kann dabei auch bedeuten, dass man diese Namen gut rufen kann: Mariiiiiiiiie, Sofiiiiiie, Juuuuuliaaaaaaaaaan.
Hingegen wirken kurze Namen wie Tim oder Max zwar hart, erhalten durch Kosenamen wie Timmi oder Maxi aber einen weichen, malerischen Klang.
Schön ist für viele Eltern gleichbedeutend mit unkompliziert. Das gilt sowohl für die Schreibweise als auch für die Aussprache. Wer bei jeder Nennung seines Vornamens erklären muss, wie man den Namen schreibt oder wie er richtig ausgesprochen wird, der hat wenig Freude damit.
Deshalb landen z. B. Jeannette, Ethan, Payton oder Sydney nicht in den Top 100 der Beliebtheitsskala. Dafür belegen aber Tim, Nils, Max, Leon, Jan, Paul bei den Jungennamen und Anna, Emma, Lena, Mia, Lara, Hanna bei den Mädchennamen stets vordere Plätze.
Also Eltern ich empfehle den Namen !
Ich selber würde gerne so heißen...
Amelie würde mir nicht gefallen wegen der Doppeldeutung.