Seltene Vornamen: 82 außergewöhnliche Ideen
Aktuelle Trendnamen sind nichts für dich? Kein Problem! Es gibt spannende Alternativen. Hier findest du seltene Vornamen für Jungen und Mädchen, die man nicht an jeder Ecke hört!
Noch mehr Ideen und Inspiration findet ihr hier:
"Marie! Leon! Kommt her, wie gehen nach Hause", schallt es über den Spielplatz. Wundervolle Vornamen - natürlich. Und doch mit einem Makel behaftet. Denn fallen diese Namen in Schulen, Kitas oder auf Spielplätzen, drehen vier Kinder gleichzeitig ihre Köpfe um und fühlen sich angesprochen. Mindestens.
Das gefällt nicht allen. Immer mehr Eltern entscheiden sich deswegen bewusst gegen aktuelle Modenamen. Sie machen sich auf die Suche nach Vornamen, die die Besonderheit ihrer Kinder unterstreichen und sie von der Masse abheben. Bedeutung und Herkunft der Namen spielen dabei keine herausragende Rolle. Wichtig ist nur, dass es kein Name wie jeder andere ist. Individualität ist Trumpf.
Seltene Vornamen: 82 außergewöhnliche Ideen
Name | Herkunft | Bedeutung |
---|---|---|
Adam | Hebräisch | der von roter Erde genommene Mensch |
Alba | Lateinisch | die Weiße |
Allegra | Italienisch | die Fröhliche |
Andrina | Altgriechisch | die Tapfere |
Arian | Lateinisch | der aus Adria Stammende |
Aurelia | Lateinisch | die Goldene |
Ayla | Hebräisch / Türkisch | die Eiche / Mondschein |
Bente | Dänisch, Friesisch | der/die Gesegnete |
Cara | Italienisch | die Liebste, die Teuerste |
Carlo | Italienisch | der Freie |
Cassian | Lateinisch | aus dem Geschlecht der Cassianer |
Cedrik | Keltisch | der Liebenswürdige |
Devin | Altirisch / Türkisch | der Dichter, der Poet / der/die Eifrige |
Duncan | Gälisch | braunhaariger Krieger |
Elara | Griechisch | Mutterliebe |
Elian | Altgriechisch | der Leuchtende |
Elodie | Französisch | freier Besitz |
Enna | Friesisch | die Schreckhafte |
Enno | Friesisch | der mit dem Schwert kämpft, der Schwertkämpder |
Fiete | Niederdeutsch | der Friedensreiche |
Fionn | Irisch | der Blonde, der Weiße |
Frieda | Deutsch | die Friedensreiche |
Hagen | Althochdeutsch | der Heger, der Beschützer |
Hennes | Deutsch | der Herr ist gnädig |
Jarek | Slawisch | der Kühne, der Starke |
Jarno | Finnisch | Gott erhöht |
Jona | Hebräisch | Taube |
Jonte | Schwedisch | Gott ist gnädig |
Juria | - | die Landarbeiterin |
Justus | Lateinisch | der Gerechte |
Kadira | Arabisch | die Fähige, die Mächtige |
Kalle | Schwedisch | der Freie |
Keno | Friesisch | kühner Ratgeber |
Kiana | Irisch | die Altertümliche |
Kjell | Schwedisch | Kessel, Helm |
Largo | Italienisch | der Breite, der Weite |
Laurena | Lateinisch | die Lorbeerbekränzte |
Leandra | Italienisch | Frau des Volkes, Volksfrau |
Levke | Niederdeutsch | die Liebe, die Nette |
Liva | Altnordisch | Schutz, Leben |
Lou | Englisch | berühmte/r Kämpfer/in |
Lovis | Niederdeutsch, Schwedisch | berühmte/r Krieger/in |
Madita | Schwedisch | die Perle |
Malea | Hawaiianisch | die Blume |
Mathea | Italienisch | Gabe Gottes, Gottesgeschenk |
Mauritz | Lateinisch | der Maure, der Mohr |
Nathan | Hebräisch | Gott hat gegeben |
Nayla | Hawaiianisch | Mädchen aus dem Paradies |
Nieves | Spanisch | Frau aus dem Schnee |
Nikolai | Russisch | Sieg des Volkes, Sieger des Volkes |
Nino | Italienisch | Gott ist gnädig |
Philomena | Griechisch | die, die geliebt wird |
Rica | versch. | versch. |
Ruben | Hebräisch | seht den Sohn |
Samu | Finnisch | Gott hat erhört |
Severin | Lateinisch | der Ernshafte, der Strenge |
Sierra | Spanisch | - |
Silas | Aramäisch | der Erbetene |
Soraya | Persisch | gute Fürstin |
Suri | Indisch | die Göttin |
Talia | Griechisch | die Blühende |
Tarik | Arabisch | der Klopfende |
Taro | Japanisch | der Erstgeborene |
Tiana | Lateinisch | die Christin |
Timon | Griechisch | der Ehrenwerte |
Tjark | Friesisch | der Volksherrscher |
Tomke | Friesisch | - |
Tristan | Keltisch | der Laute |
Vincent | Lateinisch | der Siegende |
Xenia | Griechisch | die Gastfreundliche |
Yasin | Arabisch | - |
Yuma | Indianisch | Häuptlingssohn |
Dieses Ziel erreichen sie auf unterschiedlichen Wegen: Einige entdecken eine außergewöhnliche Schreibweise eines bekannten Namens, andere stoßen auf sehr ungebräuchliche oder ausländische Namen. Wieder andere lassen sich von ihren Lieblingsserien oder -büchern inspirieren oder erfinden den Wunschnamen für ihr Baby kurzerhand gleich selbst.
So kommt es, dass in den letzten Jahren so ungewöhnliche Vornamen wie Cinderella, Emily-Extra und Schneewittchen für Mädchen oder Godsgift, Buckminster oder Prinz-Gold für Jungen den Weg auf die Geburtsurkunden gefunden haben. Ob bei derartig exotischen Namenskreationen das Wohl des Kindes im Vordergrund steht, ist allerdings mehr als fraglich. Vielmehr scheint es so, dass solche Vornamen ein Zeichen für die Selbstdarstellung junger Mütter und Väter sind. Einen Gefallen tun sie ihren Kindern mit derart seltenen Namen ganz sicher nicht. Denn anders als die Eltern wollen die Kleinen in der Regel nicht auffallen. Im Gegenteil. Sie möchten genau so sein wie alle anderen Kinder auch. In der Schule wird eine Schneewittchen wohl tendenziell eher aufgrund ihres Namens gehänselt als eine Emma. Auch wenn es bereits die dritte Emma in der Klasse ist.
Bei zu wilden Namenskreationen greifen jedoch selbst die liberalsten Standesbeamten ein. Zum Glück für die kleinen Mädchen und Jungen, muss man wohl sagen. Denn leider kann man nicht immer davon ausgehen, dass bei der Namenswahl das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Die Existenz einer gewissen "Wilma Bier" oder eines "Peter Silie" in deutschen Telefonbüchern zeigt, dass manchen Namensgebern der Spaß wichtiger ist als das Glück ihres Kindes, das mit dem skurrilen Namen leben muss.
Inspiration und Ideen für seltene Vornamen
Insgesamt ist aber die Zahl der Mädchen und Jungen, die Anakin, Calimero, Pumuckl oder Schnuckepupine heißen, in Deutschland verschwindent gering. Meist erregt so ein ausgefallener Name erst dann Aufmerksamkeit, wenn er vor Gericht erstritten werden muss. Abgesehen von solchen extremen Fällen gibt es eine Reihe von wunderschönen Namen, die ein Kind sehr aus der breiten Masse herausheben ohne es gleichzeitig bloßzustellen. Gerade weil ihr Klang so anders ist und sie so außergewöhnlich und selten sind, werden diese Namen überall positiv aufgenommen und nicht mehr so schnell vergessen. Auch wenn sie für manchen ungewohnt sind und auf der Hitliste der beliebtesten Vornamen fehlen.
Nur wie können werdende Eltern diese seltenen Vornamen finden? Auswahl und kreative Ideen gibt es genug. Manchmal reicht schon ein Blick auf die nähere Umgebung. So mancher vermeintlich seltene Name entstammt oft einfach nur einem anderen Umfeld als dem der eigenen Familie: Die Mädchennamen Femke und Matta sowie die Jungennamen Roluf oder Arfst beispielweise sind im Großteil des Landes zweifellos selten. Allerdings nicht unbedingt in Norddeutschland, denn daher stammen diese größtenteils alten, friesischen Namen. Früher riet man Eltern von solchen eher regional gebräuchlichen Vornamen häufig ab. Die Gefahr, dass ein Kind aufgrund seines seltenen Namens gehänselt würde, besteht heute jedoch kaum noch. Denn mittlerweile sind zum Beispiel norddeutsche Namen auch im äußersten Süden der Republik längst keine derartigen Exoten mehr.
Fast vergessene: Sterben diese Namen aus?
Auch ein Blick ins Ausland kann sich lohnen. Einige der dort gebräuchlichen Namen wirken aus unserer Perspektive außergewöhnlich interessant. Eine Laureen oder ein Corey sind beispielweise im anglo-amerikanischen, ein Tjorben und eine Linnea im skandinavischen Sprachraum alltägliche Vornamen. In Deutschland aber sind sie selten zu hören. Eltern einer kleinen Ylva oder eines kleinen Carlos können sich also ziemlich sicher sein, dass ihr Kind in der Kita nicht verwechselt werden wird.
Namen aus anderen Sprachen sind zudem aus einem anderen Grund attraktiv: Namensforscher haben herausgefunden, dass der Klang für die meisten Eltern das ausschlaggebende Kriterium bei der Namenswahl ist. Was spricht also gegen einen französischen, italienischen oder englischen Namen, wenn auch die Kombination mit dem Nachnamen gut klingt? Zudem haben Vornamen aus anderen Kulturkreisen oft ansprechende Bedeutungen. Und auch das kann kein Nachteil sein.
Apropos Bedeutung. Bei diesem Thema sollten Eltern durchaus häufiger mal genau hinschauen. Der hübsche Name "Jade" beispielsweise erinnert auf den ersten Blick an den Edelstein. Der Begriff stammt aber ursprünglich aus dem Spanischen und bedeutet Eingeweide. Nicht sonderlich schmeichelhaft für ein Neugeborenes, auch wenn heute kaum jemand über die Etymologie des Wortes Bescheid weiß.
Seltene Vornamen mit außergewöhnlicher Schreibweise
Manche Mütter und Väter wünschen sich für ihr Kind statt eines exotischen Vornamens einfach nur eine seltene Schreibweise. Auch auf diese Weise kann aus einem normalen ein seltener Vorname gemacht werden. Den kleinen Cornelis beispielsweise kennt man sonst unter Cornelius, und eine Alexia ist für gewöhnlich als Alexa bekannt. Wer sich für diesen Weg entscheidet, sollte bedenken, dass ungewohnte und teils umständliche Schreibweisen das Leben des Kindes auch erschweren können. Dass man einen Namen vor lauter y und Bindestrichen kaum mehr aussprechen, geschweige denn schreiben kann, muss ja nicht unbedingt sein.
Außergewöhnliche Namen: Was ist erlaubt?
Andere Länder, andere Sitten: In Schweden dürfen Eltern ihre Kinder nach Musikbands, Markenprodukten oder Fast-Food-Restaurants benennen. Nur Schimpfwörter stehen auf dem Index. Auch die USA sind in Sachen Namensgebung ein Land der beinahe unbegrenzten Möglichkeiten. Geografische Namen wie Paris oder Brooklyn sind Standard, auch Begriffe aus der Wissenschaft wie beispielsweise die Zahl Pi kann als Vorname vergeben werden. In Brasilien herrscht bei der Namensgebung überhaupt totale Freiheit. Vornamen wie R2D2, Einstein, Beckham oder Mozart sind dort keine Seltenheit.
Ganz so locker geht es in Deutschland nicht zu. Auch wenn die zuständigen Standesämter seit einigen Jahren zunehmend liberaler in Sachen Namensgebung agieren. Wer – nach reiflicher Überlegung – seinem Kind einen ungewöhnlichen, fremden oder seltenen Namen mit auf den Lebensweg geben möchte, muss immer noch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Es gilt zu beweisen, dass der gewünschte Name tatsächlich ein gebräuchlicher Vorname ist.
Sollten Eltern mit ihrem Vorschlag im Standesamt nicht durchkommen, können sie sich an das Zentrum für Namenforschung in Leipzig wenden. Hier prüfen die Mitarbeiter anhand von Namensbüchern, ob dem Namen irgendwo auf der Welt ein Ursprung zugewiesen werden kann. Ausschlaggebend für ihre Empfehlungen sind vor allem drei Kriterien:
- der Name muss eindeutig als Vorname und eindeutig als männlich oder weiblich erkennbar sein
- er darf nicht anstößig sein
- das Wohl des Kindes darf durch den Namen nicht beeinträchtigt werden
Ob die Standesbeamten am Ende einen umstrittenen Namen akzeptieren, liegt aber ausschließlich in ihrem eigenen Ermessen. Der Empfehlung der Namensforscher brauchen sie nicht zu folgen. Lehnen sie den Wunsch der Eltern trotz eines positiven Gutachtens ab, bleibt nur noch der Gang zum Gericht. Und auch der ist mittlerweile auch keine Seltenheit mehr. Die Namen Borussia, Pfefferminze und Sonne wurden in Deutschland zum Beispiel per Gerichtsurteil als unzulässig erklärt.
Ungewöhnliche Namen: Fluch und Segen zugleich
Seltene Namen können Segen und Fluch zugleich sein. Eltern, die sich für außergewöhnliche Mädchen- oder Jungennamen entscheiden, sollten immer bedenken, dass dieser Name das Kind sein ganzes Leben lang begleitet. Bei Unsicherheit kann es eine gute Idee sein, den seltenen Namen nur als Zweitnamen zu verwenden. Das ist insbesondere dann eine Möglichkeit, wenn man von diesem Namen nicht zweifelsfrei auf das Geschlecht des Kindes schließen kann. Dann ist es sogar Pflicht, einen eindeutig geschlechtsspezifischen Namen voranzustellen.
Das kann manchmal auch hilfreich sein, wenn der Vorname noch nie als Name verwendet wurde: In einem Urteil aus dem Jahr 2006 erlaubte das Landgericht Bonn den Namen Joël November. Später wurde der Monatsname auch als zweiter Vorname für ein Mädchen gestattet. Auch der Name Emma Tiger wurde erlaubt - hier half allerdings das prominente Vorbild, denn Til Schweiger hatte eine seiner Töchter auch so genannt. Er hatte den Namen jedoch in den USA vergeben, wo das Vornamensrecht ein völlig anderes ist als in Deutschland.