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Downton Abbey: Das bedeuten die Namen der Figuren

© iStock, Emily_M_Wilson

Der Mehrteiler über Leben der adligen Familie Crawley und ihren Herrschaftssitz Downton Abbey lief fünf Jahre erfolgreich in Großbritannien, bei uns war die letzte Folge im August zu sehen. Trotzdem ziehen die Wiederholungen der Erfolgsserie immer noch Millionen Fans vor die TV-Geräte. Das ist auch kein Wunder, denn nicht nur oben (upstairs) bei den gutsituierten Leuten tobt das pralle Leben mit Liebe und Tod, auch unten (downstairs) bei den Bediensteten gibt es so einiges auszuhalten und zu durchleben.

Die Vornamen unterscheiden sich in beiden Schichten nicht sehr. Es sind meist klassische englische Jungen- und Mädchennamen, für die sich Drehbuchautor Julian Fellowes entschieden hat. Einige stammen sogar aus Werken von William Shakespeare - kein Wunder, zählt der Dichter doch zu den berühmtesten Briten und ist für jeden Serienautor ein gutes Vorbild. Während die Lords und Ladys größtenteils mehrere Vornamen haben (was man jedoch erst bei den Hochzeiten erfährt), kommen die Diener und Dienstmädchen mit einem, maximal zwei Vornamen aus.

Wir stellen einige der Figuren aus der Familiensaga vor und erklären die Herkunft und Bedeutung der Vornamen. Ob man den Namen seiner Lieblingsfilmfigur unbedingt auch dem eigenen Nachwuchs geben sollte, bleibt jedem selbst überlassen, im Falle von "Downton Abbey" sind es allerdings größtenteils unauffällige Namen, die nicht sofort mit der Fernsehserie in Verbindung gebracht werden und die es meist auch in einer deutschen Form gibt.

Upstairs: Die Herrschaft

Robert Crawley: Der Clanchef ist wortwörtlich "von glänzemdem Ruhm", denn sein Vorname kommt aus dem Althochdeutschen und ist in vielen Ländern und Sprachen bekannt.

Cora Crawley: Die Amerikanerin, die ihres Geldes wegen in die englische Adelsfamilie eingeheiratet hat, kann auch als "Mädchen" bezeichnet werden, denn ihr Name kommt aus dem Altgriechischen und dort bedeutet "kore" = "das Mädchen, die Jungfrau".

Mary, Edith und Sybil Crawley: Die drei Töchter von Lord und Lady Grantham haben kurze und knackige Vornamen. Mary kommt schon in der Bibel vor, die Bedeutung ist jedoch umstritten, der Name kann sowohl mit "die Verbitterte" als auch mit "die Geliebte" übersetzt werden. Beides würde für Lady Mary passen. Edith ist tatsächlich mal ein Name, der aus dem Alt-Englischen kommt und "die vermögende Kämpferin" bedeutet. Ein ausgezeichneter Name für die zweitälteste Crawley-Tochter Lady Edith. Sybils Vorname geht auf die Sibyllen zurück, eine Gruppe von Seherinnen/Weissagerinnen in der griechischen Mythologie. Ob vorne mit i und hinten mit y oder andersrum ist auch bei uns immer wieder ein Streitpunkt. Lady Sybil hat ihren Vornamen jedenfalls zurecht, denn sie sieht in der privilegierten Schicht der Adligen keine Zukunft.

Violet Crawley: Die Gräfinwitwe und Mutter von Robert ist nicht nur erfahren und weise sondern auch äußerst schlagfertig. Ihr Name wurde von der Bezeichnung für die Blume "das Veilchen" abgeleitet und die Farbe spiegelt sich immer wieder in ihrer Kleidung wieder.

Matthew Crawley: Der gelernte Rechtsanwalt ist "ein Geschenk Gottes", denn der Name kommt aus dem Hebräischen und würde bei uns Matthäus lauten. Robert sieht das am Anfang sicher anders, denn aus der armen Verwandtschaft wird urplötzlich der Erbe des Anwesens.

Isobel Crawley: Die Mutter von Matthew hat ebenfalls einen ursprünglich hebräischen Vornamen. Isabel oder die in Großbritannien gebräuchliche Schreibweise Isobel ist die spanische Form von Elisabeth. Die Bedeutung lautet "mein Gott ist Fülle" oder "mein Gott hat geschworen".

Rose MacClare: Die schottische Verwandte der Crawleys hat einen blumigen Vornamen, der aus dem Persischen und Lateinischen in unseren und auch in den englischen Sprachraum kam. Die Kostümbildner nehmen den Vornamen der jungen Wilden wörtlich und haben immer wieder Rosenmotive in den Kleidern oder im Schmuck eingebaut.

Lavinia Swire: Der Vorname von Matthews zwischenzeitlicher Verlobten kommt wie manch anderer Name in Werken von Shakespeare vor. Die Bedeutung ist unklar, vielleicht kommt der Name aus dem Lateinischen und bedeutet "die aus Latinum Stammende".

Martha Levinson: Ihr Name kommt aus dem Aramäischen, sie selbst bringt amerikanischen Schwung in die steife britische Aristokratie. Übersetzt bedeutet der Vorname "die Herrin, die Gebieterin" und das lässt sie ihre Verwandtschaft gerne mal spüren.

Rosamund Painswick: Je nachdem ob man den englischen Vornamen aus dem Althochdeutschen oder dem Lateinischen herleitet, kann er "die berühmte Beschützerin" oder "die Rose der Welt" bedeuten. Ein durchaus passender Name für Roberts Schwester, denn für ihre Nichten ist sie die Beschützerin, den Männern zeigt sie sich gerne als weltgewandte Rose.

Tom Branson: Ursprünglich ist er der Chauffeur der Crawleys, dann steigt er durch die Hochzeit mit Lady Sybil ein Stockwerk auf. Sein Vorname bedeutet aus dem Aramäischen übersetzt "der Zwilling". Den gibt’s zwar in der Serie nicht, aber immerhin einen älteren Bruder.

Richard Carlisle: Der Selfmade-Man und Fast-Ehemann von Lady Mary hat einen königlichen Namen, der vor allem durch Richard Löwenherz berühmt gemacht wurde. Aus dem Altdeutschen übersetzt bedeutet er "starker Herrscher" - passend für die Könige und auch für die Serienfigur.

Evelyn Napier: Bei uns würde man sofort an einen Frauennamen denken, doch in England ist Evelyn auch als Jungenname verbreitet. Der Name des Verehrers von Mary kam über das französische "Aveline" auf die Insel, wurde ein Nachname und dann erst ein Vorname, wobei die Bedeutung umstritten ist, womöglich "der Vogel".

Kemal Pamuk: Der Vorname des türkischen Diplomaten bedeutet "Vollkommenheit" und ist damit äußerst passend für die Figur, die vollkommenen Ärger in die adlige Familie bringt.

Anthony Strallan: Die englische Form von Antonius (bei uns Anton) war ursprünglich ein römischer Familienname, dessen Bedeutung unklar ist. Unklar ist auch lange Zeit die Beziehung zwischen dem alten Sir Anthony und der jungen Lady Edith.

Downstairs: Die Dienerschaft

Von denjenigen Bediensteten, die über den anderen stehen und Leitungsfunktion innerhalb des Haushalts haben, erfährt man selten den Vornamen. Sie werden von den Untergebenen als Mister Carson oder Misses Hughes angesprochen. Bei der Kommunikation zwischen dem Earl of Grantham und seinem Kammerdiener Bates bzw. der Duchess of Grantham und ihrer Kammerzofe O’Brien wird sogar die Anrede Mister oder Miss weggelassen. So wollten es die Sitten Anfang des 21. Jahrhunderts.

Charles Carson: Der Vorname des Butlers lautet übersetzt aus dem Althochdeutschen ganz einfach "der Mann" und ist die englische Form von Karl/Carl.

Elsie Hughes: "Mein Gott ist Fülle" oder "mein Gott hat geschworen" ist die Bedeutung von Elisabeth, denn so ist wahrscheinlich der vollständige Vorname der Hausdame Mrs. Hughes.

Beryl Patmore: Der Vorname der Köchin ist in England keine Seltenheit und er hat eine schöne Bedeutung, denn Beryl ist ein Edelstein, dessen Bezeichnung als Vorname gebraucht wird.

Daisy Mason: "Daisies" sind im Englischen "Gänseblümchen" und der Name passt wunderbar zu dem  Küchenmädchen, das sich im Laufe der Folgen aber entwickelt und Stärke zeigt.

William Mason: Der Vorname des Kammerdieners, der die zweite Staffel nicht überlebt, lautet übersetzt aus dem Althochdeutschen "entschlossener Beschützer", und das ist sehr treffend für die Figur, die Matthew das Leben rettet und sich auch schützend vor Daisy stellt.

Ivy Stuart: Neben Violet und Daisy haben wir hier den dritten Mädchennamen, der von einer Blume abgeleitet wurde. Der Name des Küchenmädchens klingt aber auf Deutsch nicht so schön wie der der beiden anderen, denn er lautet "Efeu".

John Bates: Dass "Gott gnädig oder gütig ist", so wie es die Bedeutung des Vornamens will, stimmt beim Kammerdiener Mr. Bates nicht so richtig, denn er wird ganz schön vom Schicksal gebeutelt.

Anna Bates: "Die Begnadete" oder "Gott ist gnädig", so lautet die Übersetzung aus dem Hebräischen von Anna/Hannah. Damit hat der Name des Hausmädchens eine ähnliche Bedeutung wie der ihres Mannes, aber auch sie erleidet viel.

Gwen Dawson: Der vollständige Vorname des Hausmädchens ist entweder Gwendolyn oder Gwyneth, beide kommen aus dem Walisischen. Je nachdem kann die Bedeutung "die Helle, die Leuchtende" oder auch "die Glückliche" heißen.

Sarah O’Brien: Sie ist die Kammerzofe ihrer Ladyschaft und damit "die Fürstin", denn das bedeutet ihr Name aus dem Hebräischen hergeleitet. Und so führt sie sich auch auf.

Thomas Barrow: Aus dem Aramäischen übersetzt bedeutet der Vorname des Kammerdieners "der Zwilling", was bei ihm nur auf eine Gut-Böse-Kombination hindeuten kann. Auf die gute Hälfte warten die Downton-Abbey-Fans bisher jedoch vergeblich.

Alfred Molesley: Wie  Mr. Molesley mit Vornamen heißt, hört man in der Serie nie. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Infos dazu. Am wahrscheinlichsten ist Alfred, mal liest aber auch manchmal Joseph. Bei Alfred wäre sein Vorname original Altenglisch und könnte mit "der ratgebende Elf" übersetzt werden. Wenn man Elfen mit seltsamen Wesen gleichsetzt ein durchaus passender Name für den Butler. Bei Joseph käme der Name aus dem Hebräischen und würde "Er (Gott) fügt hinzu" sein. Da klingt Alfred doch besser.

Alfred Nugent: Und noch ein "ratgebender Elf". Dieses Mal gehört der Vorname zum Hausdiener und Neffen von Miss O’Brien.

James "Jimmy" Kent: Der Hausdiener hat einen biblischen Namen, denn James ist die englische Form von Jakob und bedeutet deshalb "Gott möge schützen", kann aber auch mit "er betrügt" übersetzt werden. Beide Versionen passen nicht wirklich zu dem adretten Diener, der den Küchenmädchen den Kopf verdreht.

Ethel Parks: Dass das Hausmädchen "die Noble, die von edler Geburt" ist, kann man nicht gerade sagen. Lediglich ihr unehelicher Sohn schafft es in höhere Kreise.  


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