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Taschengeldtabelle: So viel Taschengeld ist angemessen

© iStock, megaflopp
Taschengeld ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Kindererziehung. Nur über die Höhe sind sich Eltern und Kinder selten einig. Wie viel Taschengeld ist angemessen? Einen Anhaltspunkt liefert die Taschengeldtabelle. Sie beruht auf Empfehlungen der Jugendämter und dient als Orientierung.

Wie viel Taschengeld ist sinnvoll?

Mit dem Taschengeld erlernen Kinder und Jugendliche schon frühzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Deshalb ist wichtig, das Taschengeld in der richtigen Höhe auszuzahlen.

Bis zum Ende des 9. Lebensjahrs sollten Kinder das Taschengeld wöchentlich ausgezahlt bekommen, denn Kinder unter 10 Jahren haben Schwierigkeiten, sich ihr Geld über den Monat hinweg richtig einzuteilen.

Ab dem 10. Lebensjahr sollten Eltern ihren Kindern das Taschengeld monatlich auszahlen. Ab diesem Alter sollte der Nachwuchs lernen, mit seinem Geld so zu wirtschaften, dass es den gesamten Monat über reicht und nicht schon ab Monatsmitte die gähnende Leere im Portemonnaie herrscht.

Wie viel Geld sollte den Kindern nun im Einzelnen ausbezahlt werden? Die folgende Taschengeldtabelle bietet einen Anhaltspunkt.



Alter Taschengeld pro Woche / später pro Monat
4 bis 5 Jahre 0,50 - 1,00 Euro / Woche
6 bis 7 Jahre 1,50 - 2,00 Euro / Woche
8 bis 9 Jahre 2,00 - 2,50 Euro / Woche
10 bis 11 Jahre 13,00 - 16,00 Euro / Monat
12 bis 13 Jahre 18,00 - 22,00 Euro / Monat
14 bis 15 Jahre 25,00 - 30,00 Euro / Monat
16 bis 17 Jahre 35,00 - 45,00 Euro / Monat
18 Jahre 70,00 Euro / Monat

Kinder sollen Umgang mit Geld lernen

Der verantwortungsvolle Umgang mit Taschengeld ist für Kinder auf dem Weg zu einer gesunden wirtschaftlichen Lage im späteren Leben eine wichtige Lektion. Sie lernen frühzeitig, Entscheidungen zu treffen: Ist eine Anschaffung sinnvoll oder nicht?

Wie wichtig dieser verantwortungsvolle Umgang ist, belegen Zahlen: Zehn Prozent aller 20- bis 24-Jährigen in Deutschland sind verschuldet. Der Weg in die Schuldenfalle kann in vielen Fällen verhindert werden.

Taschengeldtabelle pauschalisiert

Unsere Taschengeldtabelle basiert lediglich auf Orientierungswerten. Das Durchschnittseinkommen der Eltern ist darin ebenso wenig berücksichtigt wie Anzahl der Kinder, Schulden oder laufende Kredite. Jugendliche ab 15 Jahren können außerdem die Gelegenheit wahrnehmen, sich etwas Geld durch Ferienjobs hinzuzuverdienen.

Durch Taschengeld Lerneffekt hinsichtlich „späterer Finanzlage“ erzielen!

Viele Kinder und Jugendliche sind ausschließlich auf ihr Taschengeld angewiesen, wenn sie sich persönliche Wünsche erfüllen möchten. Das setzt voraus, dass sie sich den verfügbaren Betrag gut einteilen. Verprasst das Kind sein Taschengeld unüberlegt oder zu schnell, sollten Eltern konsequent bleiben und kein Extra-Geld ausgeben. Nur so lernen die Kinder, Verantwortung für ihre Ausgaben zu übernehmen.

 

Hat ein Kind lediglich sein Taschengeld zur Verfügung, so lernt es:

…den Wert des Geldes kennen und einzuschätzen. Es merkt, was viel oder wenig kostet, es bekommt ein Gefühl dafür, was teuer oder billig ist und es wird herausfinden, was es sich leisten kann und was nicht.

…genau zu überlegen und zu entscheiden, ob die gewünschte Anschaffung auch wirklich sinnvoll ist oder ob es vielleicht das Taschengeld lieber spart, um sich irgendwann mal einen größeren Wunsch zu erfüllen.

…das Geld richtig einzuteilen.

…zu vergleichen und abzuwägen, wofür es sein Taschengeld ausgibt. Natürlich wird sich das Kind dabei an den Eltern orientieren und Vergleiche ziehen, wie innerhalb der Familie mit Geld umgegangen wird.

Fazit: Wer bereits als Kind den verantwortungsvollen Umgang mit Geld erlernt, erspart sich im späteren Leben u.U. viele finanziellen Probleme. Ein altes Sprichwort lautet:
"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."
Um einen optimalen Lernerffekt bei ihren Kindern zu erzielen, sollten Eltern folgende Punkte beachten:
  • Eltern sollten den vereinbarten Auszahlungstermin stets einhalten und ihren Kindern die festgelegte Summe regelmäßig und pünktlich übergeben.
  • Für Eltern sollte es selbstverständlich sein, dass sie ihrem Kind das Taschengeld ausbezahlen, ohne extra daran erinnert werden zu müssen. Sie sollten das Kind keinesfalls um sein Taschengeld betteln lassen.
  • Taschengeldentzug ist keine geeignete Strafe für Kinder. Das Kind sollte sein Taschengeld immer bekommen - unabhängig von seinem Verhalten.
  • Das Kind sollte frei über den Verwendungszweck des Geldes entscheiden. Ist es sich unsicher, können Eltern beratend zur Seiten stehen. Die endgültige Entscheidung muss das Kind jedoch alleine treffen.
  • Eltern sollten ihrem Kind nicht zusätzlich Geld geben, wenn es schon lange vor dem nächsten Auszahlungstermin blank ist. Stattdessen sollten sie mit dem Kind besprechen, wie es dazu gekommen ist und wie dies künftig verhindert werden kann.
  • Kinder sollten nicht zu viel Taschengeld erhalten. Andernfalls können sie den realistischen Bezug zu Geld verlieren. Dies kann unter Umständen zu extravaganten Wünschen und enormen Schulden führen.
  • Keine Zweckentfremdung des Taschengeldes (z.B. für Schulsachen oder Klamotten).
  • Das Taschengeld ist ein wichtiger Bestandteil der Kindererziehung, aber kein Erziehungsmittel! Von einer Taschengelderhöhung als Belohnung sollte grundsätzlich abgesehen werden - genauso sollte Taschengeldentzug oder Taschengeldkürzung niemals als Strafe dienen. Außerdem sollten Kinder keine Rechenschaft darüber ablegen müssen, wofür sie ihr Geld ausgegeben haben.
  • Um chronischen Geldmangel zu vermeiden und dem Kind die Möglichkeit zu geben, etwas von seinem Geld zu sparen, sollten Eltern nicht zu wenig Taschengeld geben. Allerdings sollte das Kind nicht zum Sparen gezwungen werden.

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