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Warum Vornamen Charaktereigenschaften zugeordnet werden


Das sagt Ihr Name über Sie aus, laut einer aktuellen Studie haben Chantal und Kevin schlechte Chancen. Anna und Lukas hingegen werden beliebter und sind gesellschaftlich anerkannter. Nach dem Motto "Sag mir, wie du heißt und ich sag dir, wer du bist" werden Vornamen mit unterschiedlichen Charakteren in Verbindung gebracht.

Dieses Phänomen zeigt sich bereits im Kindesalter in der Schullaufbahn und später weiter im Berufsleben oder dem Freundeskreis. Aber haben Namen wirklich etwas mit den Eigenschaften einer Person zutun?



Was verrät Ihr Vorname über Sie

Vornamen CharaktereigenschaftenSprachforscher und Pädagoge Joachim Schaffer-Suchomel hat viele verschiedene Vornamen untersucht. Er ist der Meinung, dass es für Menschen keinen falschen Namen gibt. Vor allem Eltern sollten sich bei der Namensfindung ihres Kindes keine Sorgen machen, sondern auf ihre Intuition vertrauen.

Dennoch beschäftigt er sich mit der psychologischen Deutung von beliebten Vornamen und hat unter anderem folgende Ergebnisse vorgebracht: Larissa ist ein liebes Mädchen, dass oftmals in ihren Entscheidungen nicht sicher ist.

Dahingegend ist Leander ein wahrer Gutmensch, der immer sein Wohl hinter das Wohl anderer steckt und durch seine Hilfsbereitschaft überzeugt. Und Matthias neigt dazu, sich zu viel Arbeit zuzumuten und strebt immer irgendwelchen Idealen hinterher.



Namen machen Karriere

In vielen Studien wird dargelegt, dass der Name etwas mit dem Erfolg im späteren Leben zutun hat. Der Name wird mit der Herkunft, der Familie und dem Milieu verbunden. Waren früher Namen noch gänzlich unbekannt, treten jetzt immer mehr Kuriositäten auf dem Namensmarkt auf.

Wichtig ist, dass sich das eigene Kind von den anderen abhebt. Denn Marie, Anna oder Lukas und Michael heißen viele. Die Differenzierung schaffen Eltern entweder durch Doppel- oder Dreifachnamen oder durch ausgefallene Vornamen wie Lola, Apple oder Peaches. Dass sie dem Kind dadurch nichts Gutes tun, ist am Arbeitsmarkt zu spüren. Der Vorname hängt mit vielen Ungleichbehandlungen zusammen.

Kommen die Eltern aus der Oberschicht greifen sie eher zu klassisch konventionellen Namen. Hingegen in der Unterschicht wird nach dem i-Tüpfelchen gesucht. So will man einen besonderen Namen für das Kind und vergreift sich hier oft an bereits bestehenden Vorurteilen, wie den amerikanischen Namen im deutschsprachigen Raum.

Auch zukünftige Arbeitgeber lesen diese Namen auf dem Bewerbungsblatt und gestalten sich gleich ein Bild vom Bewerber. Selbst Personalprofis, die sich auf ihre Professionalität und Objektivität berufen, kommen nicht ohnehin sich Vornamen in einem Zusammenhang vorzustellen.



Kevinismus

Ein Grundschullehrer hat im Jahr 2009 anonym Kindernamen und ihre subjektive Wahrnehmung dem Lehrpersonal gegenüber beurteilt. Hannah, Marie, Lukas und Jakob waren durchwegs freundliche und fleißige Kinder. Mandy, Chantal und Maurice waren auffälliger und meist leistungsschwächer. Vor allem der Vorname Kevin kam in dieser Bewertung am schlechtesten Weg. Ein Lehrer kommentierte den Namen sogar mit folgenden Worten: "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!"

Abschließend ist noch zu sagen, dass viele Studien zur Namensfindung und deren zugeschriebenen Charaktereigenschaften im Laufe der Jahre immer wieder widerlegt wurden und auch weiterhin nicht bewiesen sind. Denn eine Chantal muss nicht unbedingt den Weg als Friseurin oder Kosmetikerin machen, genauso wenig wie Annas immer ruhige, bescheidene Karrierefrauen sind. Vorurteile dem Namen gegenüber finden sich überall in unserer Gesellschaft und dennoch sind sie mit Vorsicht zu genießen.


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