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Doppelnamen für Jungen und Mädchen: Tipps und Ideen

Getty Images, Peopleimages

Wer sich nicht für einen Vornamen entscheiden kann, gibt seinem Baby einfach einen Doppelnamen. Wir erklären, was man dabei alles beachten muss.

Werden zwei Vornamen derart zusammengefügt, dass beide Bestandteile gemeinsam als ein Rufname genutzt werden, spricht man von einem Doppelnamen.

Wie die Doppelnamen geschrieben werden

Hanspeter, Lieselotte, Annemarie, Marianne, Karlheinz und Hannelore sind zugegeben etwas betagte Beispiele für die sogenannten Kontraktionen oder Doppelformen, die gebildet werden, wenn Doppelnamen zu einem einzigen Wort verschmelzen.

Werden sie mit einem Bindestrich geschrieben, nennt man das Konstrukt fachmännisch Durchkopplung oder Bindestrichname. Hinlänglich bekannte Beispiele sind Hans-Jürgen, Marie-Louise oder auch Klaus-Peter. Die Bindestrichnamen werden in der Regel auch in ihrer Verbindung abgekürzt: Während der Karlheinz mit K. abgekürzt werden kann, lautet die Abkürzung bei Schreibung mit Bindestrich K.-H. Nichtsdestotrotz kann die Betonung der Vornamen in allen Varianten bei inoffiziellen Anlässen durchaus auf nur einen der zwei Bestandteile gelegt werden.

Der Verzicht auf den Bindestrich kann bequem sein

Denn Karl Heinz kann überall unkompliziert mit Karl unterschreiben, aber der Karl-Heinz wird erst mit Bindestrich rechtsgültig. Denn in den Dienstanordnungen deutscher Standesämter ist festgeschrieben, dass zwei mit Bindestrich verbundene Namen als ein vollständiger Name gelten. Deshalb darf nur ein Teil bei offiziellen Anlässen nicht separat benutzt werden.

Darüber hinaus gibt es die getrennt geschriebenen Doppelnamen. Sie folgen einer historisch und mehr oder weniger romantisch begründeten Gepflogenheit, bei Heiligen ihren als zweiten gesetzten Namen als Vornamen zu gebrauchen, auch wenn es ein Nachname oder ein Beiname ist. Auf diese Weise ist der Doppelname unabdingbar mit dem Heiligen oder auch mit einer Anbetung verbunden und verfügt demnach auch über seinen individuellen Namenstag.

Allenfalls kann es in diesen Fällen zu einer Art Verselbstständigung des zweiten Namensteils kommen:

  • Maria Viktoria für Maria vom Siege,
  • Johann Baptist für Johannes der Täufer,
  • Maria Magdalena für Maria aus Magdala, daraus bildete sich Magdalena
  • Franz Xaver nach dem Hl. Francisco de Xavier y Jassu, auch Franz, Herr von Javier und Jassu bei Pamplona, daraus ergab sich Xaver.

Ein Beispiel für im englischen Sprachraum verbreitete Doppelnamen ist der Vorname George Washington. Begründet ist dieser Vorname auf den ersten US-Präsidenten George Washington. Der zweite Namensteil ist auf die Ortschaft Washington zurückzuführen. Washington ist einerseits eine Gemeinde im englischen West Sussex und andererseits eine Stadt im Nordosten Großbritanniens, aus denen die Vorfahren von Präsident George Washington stammen sollen.

Nicht grundlos bezeichnen Namensforscher den Barock als die Epoche der Mehrnamigkeit. Damals war es Usus geworden, zwei oder gern auch noch mehrere Vornamen als Rufnamen zu gebrauchen - die Kaiserin Maria Theresia soll hier als Beispiel herhalten. Neun der insgesamt zehn Töchter der Kaiserin hießen mit ihrem sogenannten Leitnamen Maria – deshalb wurde der zweite Namensteil zum gebräuchlichen Rufnamen.

Relativ moderne Beispiele sind hier Marie-Estelle oder auch Stella-Marie in Anlehnung an Stella Maris, die zurückzuführen ist auf eine Anrufung Marias, die Mutter des Jesus von Nazaret.

Schöne Doppelnamen-Varianten für Mädchen und Jungen

Die Fügungen

Bei Doppelnamen bleiben beide Einzelnamen erhalten. Bei den sogenannten Fügungen entfallen Teile von einem oder auch von beiden Ausgangsnamen. Resultate sind Vornamen, in die gleich mehrere Verwandte eingeschlossen sind. Im 19. Jahrhundert waren die Fügungen wie beispielsweise Elsabea aus Elsa und Beate, Abrahanne aus Abraham und Johanna, Walsemar aus Walse und Waldemar oder auch Dirkobus aus Dirk und Jakobus im Ostfriesischen weit verbreitet.

Die Doppelnamen und ihre besten Zeiten

Schon zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten die verschmolzenen Formen ihre besten Zeiten. Die durchgekoppelten Vornamen dagegen waren im Deutschen besonders in den 1930er bis 1950er Jahren sehr beliebt - heute erleben sie eine kleine Renaissance.

Kein zweiter Vorname notwendig bei Unisex-Vornamen

Früher war es notwendig, dem Kind einen zweiten Vornamen zu geben, wenn die Eltern darauf bestanden, einen exotischen Namen zu wählen, denn die deutsche Rechtsprechung sah vor, dass am Namen einer Person eindeutig ihr Geschlecht erkennbar sein muss (sogenannte Unisex Vornamen waren nur mit eindeutig geschlechtsspezifischem Zweitnamen erlaubt). Das galt z. B. auch für Vornamen, die für beide Geschlechter üblich sind, wie zum Beispiel Pascal oder Kai.

Seit einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2008 ist diese Vorgehensweise jedoch nichtig (BVerfG vom 5. Dezember 2008, AZ: 1 BvR 576/07). Ungeachtet dieses Urteils ist es allerdings grundsätzlich besser, wenn man bereits am Vornamen ablesen oder hören kann, ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt.

Den Vorlieben sind kaum Grenzen gesetzt

Letztendlich ist es gleichgültig, weswegen man seinem Kind einen Doppelnamen gibt. Bei der Auswahl sollte man jedoch immer bedenken, dass das Kind sein ganzes Leben lang diesen Namen trägt. Davon abgesehen sind den eigenen Vorlieben keine Grenzen gesetzt, sofern die verwendeten Einzelnamen allgemein zulässig sind.

Unterschied zwischen Doppelnamen und Erst- und Zeitnamen

Namen wie Anne-Katrin oder Frank-Walter sind Doppelnamen, weil sie mit einem Bindestrich geschrieben werden und normalerweise auch immer so gesprochen und geschrieben werden. Wer allerdings sein Kind Anne Friedlinde (nach der Uroma) oder Leon Gustav (nach dem Uropa) nennt, hat einen Erst- und Zweitnamen gewählt, wobei der Zweitname oftmals nicht gesprochen wird. Auch Shania Chantalle oder Lennox Günter sind per Definition keine Doppelnamen.

Was sind die beliebtesten Doppelnamen?

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