Zum Hauptinhalt springen

Märchenhaft: Die schönsten Vornamen aus Märchen

© iStock, photodeti

Dass Figuren aus Filmen, Fernsehserien oder Comics von manchen Eltern gern als Vorbild genommen werden wenn es darum geht, einen Vornamen für den eigenen Nachwuchs zu finden, haben wir in unserem Bericht über Filmnamen schon erörtert. Wenn also ein Kind Pumuckl oder Asterix heißen darf, warum sollte man es nicht Aschenputtel oder Rapunzel nennen?

Das geht doch nicht, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Zwar ist nicht bekannt, dass es ein Mädchen namens Aschenputtel in Deutschland gibt, aber Rapunzel wurde tatsächlich schon einmal gewählt und vom Standesamt auch zugelassen.

Wir haben uns das "Internationale Handbuch der Vornamen" genauer angeschaut, da dieses Buch als Standardwerk für deutsche Standesbeamte gilt. Dort ist angegeben, welche Namen es tatsächlich gibt, ob sie männlich bzw. weibliche sind oder an beide Geschlechter vergeben werden können und in welchen Ländern sie schon einmal aufgetaucht sind. Und dort ist tatsächlich auch die Märchenfigur mit den langen Haaren erwähnt.

Doch welche Namen gibt es noch, die ursprünglich aus überlieferten Erzählungen stammen und von den Gebrüdern Grimm für ihre Märchensammlung verwendet wurden?

Beispiel: Namen in Märchen

Schneewittchen und die sieben Zwerge

Der Vorname der weiblichen Titelfigur ist nicht nur in der bekannten Schreibweise Schneewittchen in Deutschland zugelassen, es gibt ihn auch in der Variante Schneewitta. Die Bedeutung ist beides Mal dieselbe: "weiß wie Schnee" (in der englischen Fassung: Snow White). Weder der Königssohn noch die Stiefmutter oder die Zwerge haben in der Version der Gebrüder Grimm einen Vornamen. Im Disney-Trickfilm aus dem Jahr 1937 erhielten die kleinen Helfer jedoch Namen. Für die deutschsprachige Filmversion gab es sogar übersetzte Vornamen.

Sie lauten:

  • Chef (im Original Doc)
  • Hatschi (Sneezy)
  • Happy (Happy)
  • Schlafmütz (Sleepy)
  • Brummbär (Grumpy)
  • Pimpl (Bashful)
  • Seppl (Dopey)

Schneeweißchen und Rosenrot

In diesem Märchen kommt nochmals der ähnliche Name wie bei Schneewittchen vor, auch mit derselben Bedeutung, jedoch ist laut dem "Internationalen Handbuch der Vornamen" keiner der Geschwisternamen ein anerkannter Vorname. Wie bei Grimms Märchen üblich, haben die Prinzen, die meist als Königssöhne bezeichnet werden, keine Vornamen. Im DEFA-Film aus dem Jahr 1979 bekommen sie dann für die damaligen Zeit sehr beliebte Jungennamen: Michael und Andreas.


Rapunzel

Wie bereits erwähnt ist der Märchenname als Mädchenname zugelassen. Hergeleitet von der Vorliebe der Mutter des Mädchens, während der Schwangerschaft in Nachbars Garten vom Rapunzel-Salat zu naschen, lautet auch die Übersetzung des Vornamens "Feldsalat".


Hänsel und Gretel

Achtung festhalten: Nicht nur Gretel ist als Mädchenname verbreitet (was uns nicht wundert, gibt es doch die unterschiedlichsten Kurz- und Koseformen von Margarete wie Grete, Gretl, Gretli im ganzen deutschsprachigen Raum), auch Hänsel ist ein ganz normaler Jungenname. Im englischen Sprachraum kommt er auch in der Schreibweise Hansel vor (die Aussprache wäre dann ähnlich unserer deutschen Version). Mit Hans (der Kurzform von Johannes = Gott ist gnädig/gütig) und Gretel (der Kurzform von Margarete = die Perle) wurden traditionelle Vornamen gewählt, die auch von Kindern leicht auszusprechen sind.

Überraschung: auch im Grimm-Märchen "Der gescheite Hans" heißen die beiden Hauptfiguren Hans und Gretel.

Aschenputtel

Im Gegensatz zum deutschen Namen Aschenputtel, den es bei uns nicht als echten Kindernamen gibt, ist die englische Form Cinderella tatsächlich zugelassen. Der französische Begriff "cendre" für "Asche" gibt beiden Namen ihre Bedeutung.


Der Froschkönig

Viele kennen das Märchen unter dieser Bezeichnung. Allerdings heißt es in seiner Komplettform "Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich". Und hier haben wir dann einen der wenigen Jungennamen, die aus einem Märchen stammen. Heinrich ist der "Herrscher des Heims" und ein zur damaligen Zeit gebräuchlicher und inzwischen sehr traditioneller Vorname. Die Königstochter hat im Gegensatz zu anderen Prinzessinnengeschichten keinen Vornamen.


Vom Fischer und seiner Frau

Einer der berühmtesten Frauennamen aus einem Märchen: Ilsebill, die anspruchsvolle Frau des Fischers, taucht auch im wahren Leben auf und es wurden diverse Mädchen auf diesen Vornamen getauft. Der erste Namensbestandteil ist sehr bekannt, denn es ist die Kurzform von Elisabeth. Der zweite Teil kann von Sibylle oder auch von Wilhelmine abgeleitet werden.


Die zwölf Brüder

Nur einer der Brüder hat einen Vornamen, und zwar der Jüngste: er heißt passenderweise Benjamin.  (wörtlich übersetzt: Sohn der rechten Hand, Sohn des Südens, Sohn des Glücks), allerdings hat sich auch die Bedeutung als "der kleinste, der jüngste Sohn" durchgesetzt.


Rumpelstilzchen

Im Märchen um die Müllerstochter, die zur Königin wird, weil sie Stroh zu Gold spinnen kann, kommen diverse Namen vor. Denn die Königin soll den Namen des kleinen Helferleins erraten. Und so nennt sie zuerst die Namen Kaspar, Melchior, Balzer (Balthasar), Rippenbiest, Hammelswade, Schnürbein, Kunz, Heinz und dann endlich Rumpelstilzchen. Kaspar ("der Verwalter der Schätze") taugt auch heutzutage noch als Vorname für einen Jungen, alle anderen Namen sind eher altertümlich.

Zum Abschluss noch ein Name, der in einer bekannten Geschichte vorkommt, die jedoch nicht von den Gebrüdern Grimm sondern von Hans Christian Andersen geschrieben wurde:

Die kleine Meerjungfrau (manchmal auch Seejungfrau)

Das Zwitterwesen aus Mädchen und Fisch trägt den Vornamen Sirene. Der Name geht auf die Figuren aus der griechischen Mythologie zurück, die mit ihrem Gesang vorbeifahrende Boote anlockten und versenkten. Da der Vorname eher negativ besetzt ist, nicht unbedingt als Mädchenname zu empfehlen.


Mehr zum Thema

Top Mädchennamen 2024

1
Lina
2
Emilia
3
Emma
4
Ella
5
Ida
6
Lia
7
Lea
8
Amalia
9
Leonie
10
Laura

Top Jungennamen 2024

1
Levi
2
Liam
3
Emil
4
Anton
5
Leano
6
Paul
7
Theo
8
Elias
9
Jakob
10
Samuel