Die schöne Helena oder Julius Cäsar, Maria und Josef und Alexander der Große –
alte Vornamen können geschichtlichen Personen zugeordnet werden und sind damit nicht nur
ein Beweis für die Geschichtsträchtigkeit, sondern auch für die Beständigkeit bestimmter
alter Vornamen.
Vor 130 Jahren waren Vornamen wie Harold, Laverne oder Lucille jenseits des großen Teichs
en vogue. Unbeeindruckt von diesen US-amerikanischen Moden bekamen Kinder in
Deutschland in dieser Zeit Vornamen wie Wilhelm, Gertrud, Hermann, Hedwig, Dora oder gar
Adolf – was immerhin mittelalterlichen Vornamen wie Kunigunde und Balthasar oder
Klothilde
und Zacharias gegenüber schon eine bemerkenswerte Veränderung war.
Alte Namen – neuer Trend
Momentan vorbei ist die Zeit des sogenannten Kevinismus, in der Kevin und Chantal als
puristische und Chiara Valentina Chayenne und Tyson Toni als intellektualisierte
Vornamen
galten.
Die heutige Zeit des Emilismus gibt alten Vornamen nach und nach immer mehr Bedeutung,
ohne eine Rückkehr von Jacqueline, Ronny und den anderen auszuschließen.
Emilismus meint die Rückkehr zu den alten Werten: Die guten alten Vornamen von Oma und
Opa sind angesagter denn je – sowohl in Deutschland als auch in Übersee.
Dabei dienen die überpräsenten Seriencharaktere als Inspirationsquelle: Hank und Walter
beispielsweise entstammen "Breaking Bad“ und Margarethe bereichert als Margery „Game of
Thrones“.
Auch einige alte deutsche Vornamen dieses Trends erobern die Spitzenplätze der
Vornamen-Rankings.
Alte Vornamen in den Hitlisten
Warum sind es gerade diese scheinbar alten Vornamen, die sich viele Jahre in den Hitlisten
halten oder nach längerer Abwesenheit plötzlich wieder auftauchen? Schwer zu sagen. Während
Anna Ende des 19. Jahrhunderts jahrelang ein gern gegebener Vorname war, verschwand er im
Laufe des 20. Jahrhunderts von den Hitlisten. Ein Kind, das z. B. in den 60ern oder 70ern
Anna
getauft wurde, hatte automatisch den Stempel „altbacken“ aufgedrückt bekommen. Doch seit
Mitte der 90er taucht der Name wieder auf den vorderen Plätzen auf, gilt als zeitloser,
traditioneller Vorname. Was Anna schaffte, blieb Karl oder Wilhelm bisher verwehrt. Auch sie
waren vor mehr als 100 Jahren top, heute spielen sie bei der Namensuche junger Eltern
keine Rolle.
Eins zeigt sich bei der Untersuchung der beliebtesten Vornamen: Namen, die leicht
auszusprechen sind, die im deutschen Sprachraum ihren
festen Platz und eine klare Bedeutung haben, die sich aus Bibel oder Antike herleiten
lassen, sind und bleiben auf den vorderen Plätzen. Mal macht Luca, die italienische Variante
von
Lukas diesem Konkurrenz, mal treten mit Leon und Leonie kleine Löwen gegen christliche Namen
an.
An Bedeutung verloren haben dagegen Vornamen, die auf die germanische Mythologie zurückgehen:
Brunhild, Gudrun, Hilde, Ingeborg, Sieglinde, Ute, Dietrich, Gunther, Hartmut, Rüdiger,
Volker oder Siegfried heißt heutzutage kaum ein Kind mehr (außer die Oma oder der Erbonkel
sollen damit glücklich gemacht werden).
Beliebte biblische Namen sind:
Beliebte Namen aus der griechischen Mythologie bzw. aus dem antiken
Griechenland sind:
Beliebte Namen aus der römischen Mythologie bzw. der Römerzeit sind: